05.08.2021

Gegen den Schmerz! Mit Multimodaler Komplextherapie

Saarlandweit gibt es drei ‚Spezielle Schmerzpsychotherapeuten‘. Zwei arbeiten im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler. Julia Weiß ist eine davon.
Julia Weiß, Spezielle Schmerzpsychotherapeutin
Julia Weiß, Spezielle Schmerzpsychotherapeutin

„Bei uns gibt es keine Therapie von der Stange, jeder Plan wird individuell an die Bedürfnisse des Patienten angepasst“, so Julia Weiß. „Die Vielzahl unserer Patienten leidet seit Monaten unter starken Rückenschmerzen. Wenn ambulante Therapien keine zufriedenstellende Linderung bringen, kommen sie zur nichtoperativen ‚Multimodalen Komplextherapie‘ zu uns in die Klinik.“ Julia Weiß ist Psychologin im Zentrum für Orthopädie im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler.


„Chronische Schmerzen können die Lebensqualität stark beeinträchtigen“, so die Psychologin. „Die Ursachen sind genauso komplex wie die Herausforderung im Alltag damit umzugehen. Die Multimodale Komplextherapie gilt als das effektive Mittel die Schmerzen zu lindern und so den Betroffenen wieder zu mehr Lebensqualität sowie ein möglichst schmerzfreies Leben zu ermöglichen.“


Das Konzept der stationären ‚Multimodalen Komplextherapie des Bewegungssystems‘ richtet sich an Patienten mit einer langen Leidensgeschichte oder immer wiederkehrenden Beschwerden.
„Chronische Schmerzen sind sehr individuell. Das lässt sich nicht oft genug betonen. Sowohl die Entstehung als auch die Behandlung erfordert die Berücksichtigung biologischer, psychischer und sozialer Ebenen. Ängste, Stress, Selbstzweifel beeinflussen auch die Art und Weise wie unser Organismus Schmerzen verarbeitet“, sagt Weiß. „Dauerschmerzen oder chronische Schmerzen verursachen oft Hilflosigkeit bei den Patienten. Manche leiden unter Bewegungs- oder Schmerzängsten, andere Patienten haben den Eindruck, dass ihre Symptome durch nichts mehr zu beeinflussen seien. Unser gemeinsames Ziel ist es, bei den Patienten vertraute, negative Verhaltensmuster, die die Schmerzen verstärken, gegen ‚neu‘ gelernte, positive Verhaltenselemente auszutauschen. Gemeinsam können wir komplexere Veränderungen auf mehreren Ebenen erreichen. Wir alle verfolgen dabei ein Ziel: dass ein beschwerdefreies Leben wieder möglich wird.“


Julia Weiß hat Weiterbildungen zur ‚Speziellen Schmerzpsychotherapeutin‘ sowie zur Klinischen Hypnose abgeschlossen und gehört seit 2016 zum interdisziplinären Team der Konservativen Orthopädie.


Die Konservative Orthopädie unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Markus Pahl und Sektionsleiter Sven Steinlein hat sich auf die Behandlung von angeborenen, unfallbedingten oder verschleißbedingten Erkrankungen des gesamten Stütz- und Bewegungsapparates spezialisiert. Unter stationären Bedingungen gehen die Schmerzexperten den Ursachen auf den Grund und legen gemeinsam mit dem Patienten ein individuelles Behandlungskonzept fest. Neben medikamentöser, Physio-, Gesprächs- sowie Manueller Therapie stehen auch Entspannungstherapien und das Erlernen von achtsamkeitsbasierten Techniken auf dem Plan. Ziele sind die Schmerzreduktion, die Verbesserung der Lebensqualität sowie die Vermittlung der Hilfe zur Selbsthilfe und damit der gelungene Transfer des Gelernten in den Alltag.


„Bei der Multimodalen Komplextherapie, bei der das körperliche, gedankliche und verhaltensbezogene Üben im Vordergrund steht, ist es von Bedeutung, dass alle Berufsgruppen sehr eng zusammenarbeiten“, erzählt die Psychologin. „Dass wir im Team an einem Strang ziehen und die gleiche Sprache sprechen, ist für meine Arbeit mit den Patienten sehr wichtig. Zu Beginn der stationären Behandlung wird nach einer ausführlichen Anamnese und Diagnostik gemeinsam ein Therapieplan erstellt.“


Julia Weiß behandelt nicht nur Patienten mit chronischer Schmerzsymptomatik. Etwa ein Viertel der Patienten hat akute Schmerzen, beispielsweise durch einen Bandscheibenvorfall. Hier ist das Ziel, dass sich die Schmerzen nicht chronifizieren, das bedeutet, dass durch frühzeitiges Erkennen von Risikofaktoren der Verlauf umgekehrt oder gebremst wird.


„Für uns ist es wichtig, dass wir den Patienten Hilfe zur Selbsthilfe vermitteln. Ein Plan für die Zeit nach dem Klinikaufenthalt soll den Patienten befähigen und unterstützen, selbst mögliche ‚Hindernisse‘ aus dem Weg zu räumen, um so die Schmerzen möglichst selbständig zu bewältigen“, sagt Julia Weiß abschließend.


Hintergrund:
Das Zentrum für Orthopädie am Standort St. Josef Dudweiler bietet das komplette orthopädische Spektrum – von der operativen bis zur konservativen Orthopädie. Die enge Kooperation mit den Kliniken für Schmerztherapie, Psychosomatik und Chirurgie, eine enge Zusammenarbeit mit niedergelassenen Ärzten vor Ort, die eine langjährige und exzellente Expertise vorweisen sowie eine moderne Physikalische Therapie ermöglichen Behandlungskonzepte die ganz auf die Patientenbedürfnisse angepasst sind – und das ohne lange Wege, an einem Standort.

CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia Rheinstraße 2, D-66113 Saarbrücken (0681) 406-0 info@caritasklinikum.de
CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler Klosterstraße 14, D-66125 Saarbrücken-Dudweiler (06897) 799-0 info@caritasklinikum.de

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