07.12.2022

Schnittstelle zwischen Intensiv- und Normalstation

Ein Tag mit Sarah Reuter, Leiterin der Station für Intermediate Care (IMC)
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Wenn Sarah Reuter gegen 6 Uhr das CaritasKlinikum betritt, ist sie topfit. Die 37-Jährige steht bereits um kurz nach 4 Uhr auf und geht immer schon eine Runde mit ihrem Hund spazieren, bevor sie den Frühdienst antritt. Als pflegerische Leiterin der Station für Intermediate Care (IMC) wartet ein spannender und abwechslungsreicher Arbeitstag auf sie. „Ich freue mich drauf“, sagt sie. „Ich mag zwar alle Dienste gerne, aber tatsächlich ist mir der Frühdienst der liebste, da hat man hinterher noch was vom Tag.“


Sarah Reuter arbeitet seit 2014 auf der IMC-Station des CaritasKlinikums. „Bis vor einem Jahr gehörte die Station zur Notaufnahme – jetzt sind wir eigenständig“, erzählt sie. Zu diesem Zeitpunkt übernahm die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerein, die zuvor bereits zehn Jahre als Arzthelferin gearbeitet hatte, die Leitung. „Viele Leute wissen gar nicht, was wir hier machen. Die Station für Intermediate Care ist eine Überwachungsstation, quasi das Bindeglied zwischen der Intensivstation und der Normalstation. Die meisten Patienten werden hier wegen Herz-Kreislauf- oder Lungen-Erkrankungen behandelt. Des Weiteren verbringen hier einige Patienten die erste Nacht nach ihrer Operation. Zur Überwachung kritischer Patienten wird hier auch die arterielle Blutdruckmessung eingesetzt.“


Nach Dienstbeginn steht zunächst – wie jeden Morgen – die Übergabe mit dem Nachtdienst an. „Wir besprechen für jeden Patienten ganz genau, wie die Nacht verlaufen ist und wer sich an dem Tag schwerpunktmäßig um welche Patienten kümmert.“ Derzeit weist die IMC-Station acht Patientenplätze auf. An die IMC ist noch eine kardiologische Privatstation mit ebenfalls acht Plätzen angegliedert.


Gegen 7 Uhr starten die pflegerischen Aktivitäten: morgendliche Körperpflege der Patienten, Monitore der jeweiligen Patienten werden kontrolliert, Alarmgrenzen angepasst, Medikamente werden verabreicht und Frühstück wird verteilt. „Wir haben hier ein tolles Team“, sagt Sarah Reuter. „Alle arbeiten Hand in Hand und man kann sich aufeinander verlassen.“ Sie selbst hatte schon immer ein medizinisches Interesse und wollte von Anfang an auf die Intensivstation. „Schwerstkranken Menschen zu helfen interessiert mich besonders“, sagt die 37-Jährige.
Um 09:30 Uhr kommt ein Patient von einer Operation zurück. Er hatte einen Batteriewechsel seines implantierten Herzschrittmachers. „Am Monitor müssen die Alarmgrenzen angepasst und die Schrittmacher-Erkennung eingeschaltet werden““, erklärt Sarah Reuter. „Außerdem wird bei diesem Patienten auf Nachblutungen an der Operationsstelle geachtet und die OP-Stelle mit einem Sandsack komprimiert.“ Und immer wieder ein Blick auf die zentrale Überwachungseinheit – das ‚Herzstück‘ der Station. Hier werden auf einen Blick alle Patienten mit ihren Werten angezeigt. „Alles ruhig“, sagt Sarah Reuter.


Dann ist Zeit für eine Frühstückspause. „Wer geht mit?“, fragt Sarah Reuter in die Runde. „Es ist wichtig, sich Zeit für eine Pause zu nehmen und ich finde es schön, wenn wir das nicht allein machen, sondern auch dann das Teamgefühl leben. So bekommt man auch abseits des Alltags mit, was die Anderen beschäftigt.“


Auch der frisch operierte Patient bekommt langsam Hunger. „Wir müssen noch etwas warten. Eine Stunde nach der Operation darf nichts gegessen werden“, vertröstet Sarah Reuter. Um kurz nach 11 Uhr bringt sie ihm ein Brot mit Marmelade ans Bett.
Sein Zimmernachbar darf die Station bereits verlassen. Er wird zurück auf die Unfallchirurgie verlegt. „Er hat ein neues Hüftgelenk bekommen und hatte in der Nacht einen Abfall der Sauerstoffsättigung. Es ist gut, die erste Nacht hier bei uns zu verbringen.“ Sarah Reuter übergibt die Akten an die Kollegen aus der Chirurgie. „Weiterhin alles Gute für Sie“, gibt sie dem Patienten mit auf den Weg. Danach wird der Platz aufgeräumt und die Geräte desinfiziert.


Als Leitung stehen für Sarah Reuter natürlich auch administrative Dinge auf dem Programm: Wenn zwischendurch Zeit ist, arbeitet sie ihre Emails ab oder kümmert sich um die Dienstpläne. Auch andere Routine-Tätigkeiten stehen an, zum Beispiel muss täglich der stationseigene Defibrillator kontrolliert werden, damit er im Notfall einsatzbereit ist. „Aber natürlich muss man als Leitung auch ganz regulär mitarbeiten. Anders würde ich es auch gar nicht wollen – der Patientenkontakt ist doch der Grund, warum man diesen Job macht.“


Kurz vor dem Mittagessen klagt eine Patientin über Kopfschmerzen. Sarah Reuter verabreicht nach Rücksprache mit dem zuständigen Arzt ein Schmerzmittel. Leider werden die Schmerzen im Tagesverlauf nicht besser. Um Schlimmeres auszuschließen, wird ein CT veranlasst. Zum Glück Entwarnung – vermutlich war es nur Migräne.


Einmal im Monat findet mittags eine Leitungskonferenz mit den anderen Stationen statt. Danach schließt sich Sarah Reuter noch schnell der Übergabe an den Spätdienst an, bevor sie um 14:30 Uhr Feierabend hat. „Heute war ein vergleichsweise ruhiger Tag“, resümiert sie. Da die 37-Jährige vor ein paar Jahren ein Haus gekauft hat, verbringt sie ihre Freizeit viel mit Renovieren und Gartenarbeit. Und eine weitere Spazier-Runde mit Hündin Mila ist natürlich auch noch fest eingeplant.

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