20.05.2021

Geruchsverlust ohne Schnupfen – und was man dagegen tun

Professor Dr. med. Klaus Bumm
Professor Dr. med. Klaus Bumm

Zwei Drittel der SARS-CoV-2 Erkrankten erleiden im Verlauf der Erkrankung eine Riechminderung. Das Phänomen ist nichts Neues. Man kennt es vom banalen grippalen Infekt; es kratzt im Hals, dann geht die Nase langsam zu und fängt an zu laufen, in der Folge riecht man nichts mehr und alles schmeckt gleich. Da wir auch in der Corona-Pandemie weiterhin Schnupfen und Grippe bekommen, bedeutet ein Geruchsverlust jedoch nicht automatisch, dass man an COVID-19 erkrankt ist.


Der Unterschied ist, dass bei einer COVID-19 Erkrankung der Geruchsverlust als Frühsymptom oft vor Ausbruch der Erkrankung kommt, schnell eintritt und – ganz wichtig - die Nase nicht verstopft ist. Studienergebnisse deuten darauf hin, dass der Geruchsverlust bei jungen Patienten und Frauen ein Anzeichen für eine günstige Prognose der Erkrankung ist. In den meisten Fällen berichten Patienten von einer Besserung innerhalb von 2–3 Wochen. Wem es nicht schnell genug geht, der kann mit einem regelmäßigen „Riechtraining“ mit Duftstoffen nachhelfen, z. B. zweimal täglich Riechen an 4 Düften für jeweils 30 Sekunden: Rose, Eukalyptus, Zitrone, Gewürznelke.


Sofern eine Riechstörung im Rahmen einer Covid-19-Erkrankung nicht innerhalb von 3–4 Wochen abgeklungen ist, sollte eine Vorstellung beim HNO-Arzt erfolgen. Dort wird eine spezielle Riech- und Schmecktestung durchgeführt. Wenn nötig kann der HNO-Arzt dann eine kombinierte Therapie bestehend aus unterschiedliche „geruchsanregenden“ Substanzen rezeptieren.

CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia Rheinstraße 2, D-66113 Saarbrücken (0681) 406-0 info@caritasklinikum.de
CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler Klosterstraße 14, D-66125 Saarbrücken-Dudweiler (06897) 799-0 info@caritasklinikum.de

UNSERE SOZIALEN MEDIEN