30.12.2021

Die Sieben Werke der Barmherzigkeit

Wo Barmherzigkeit und Liebe sind, dort ist Gott

 

Im Eingangsbereich des CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia kann man seit langer Zeit das Bronzerelief „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ bewundern. Der Saarbrücker Maler und Bildhauer Ernst Alt stellte dieses Relief 1973 speziell für das CaritasKlinikum fertig.

 

Ernst Alt wurde am 22. Januar 1935 geboren. Besonders bekannt war er für seine Malerei, seine Bronzearbeiten und Glasfenster. Das Portalrelief der Basilika St. Johann in Saarbrücken und das Portal St. Laurentius in Ahrweiler gehören zu seinen bekanntesten Werken.

 

Die sieben Werke der Barmherzigkeit sind ein beliebtes Thema der christlichen Kunst. Vor allem findet man sie oft in den Eingängen von Kirchen und Kathedralen des hohen Mittelalters. Es geht darum, Dürstende zu tränken, Hungrige zu speisen, Fremde aufzunehmen, Nackte zu bekleiden, Kranke zu betreuen, Gefangene zu besuchen und Tote zu begraben. Die einzelnen Werke der Barmherzigkeit besitzen allerdings mehrere Bedeutungen, nicht nur die offensichtlichste - die wortwörtliche Bedeutung. Es geht nicht nur um den Hunger nach Brot, sondern nach dem Wort Gottes. Nicht nur um den Durst nach Wasser, sondern nach Gerechtigkeit. Es geht nicht nur um die körperliche Nacktheit, sondern darum, bloßgestellt zu werden. Gefangene umschließen nicht nur Gefängnisinsassen, sondern auch Gefangene in Sucht und Leid. Es geht darum, barmherzig zu sein, ein Herz für die Armen und Unglücklichen zu haben.

 

Das Bronzerelief von Ernst Alt zeigt in einer miteinander verwobenen Darstellung von verschiedenen Szenen diese sieben Werke der Barmherzigkeit.

 

Nackte bekleiden. Dies zeigt sich durch einen Mann, der einem frierenden Nackten ein Tuch umlegt. Diese Szene erinnert an den Heiligen St. Martin, der seinen Umhang teilte, um einen Bettler zu bekleiden.
Währenddessen geht im Hintergrund ein weiterer Mann an den beiden vorbei. Ihm ist die Not seines Nächsten fremd. Daneben geht es mit der Szene Dürstende zu tränken weiter. Eine Frau reicht einem Durstigen etwas zu trinken. Diese Darstellung steht im Zusammenhang mit dem Liebespaar links daneben. Für die beiden Liebenden ist die Not des Dritten, des Durstigen fremd. Sie achten nur auf sich, wie es bereits der weitergehende Mann wie zuvor beschrieben getan hat. Die nächste Szene rechts daneben zeigt einen Reisenden, der sich verabschieden will. Er wird von zwei weiteren allerdings zurückgehalten und eingeladen, mit ihnen zu speisen. Dazu gehört die Szene rechts daneben. Denn hier werden die drei zuvor dargestellten Männer an einem gedeckten Tisch gezeigt. Überraschend ist, dass der Reisende, der eingeladen wurde, der ist, der gibt und nicht der, der nimmt. Er wird von seinen Gastgebern erkannt, vor allem durch die brotbrechende Geste - es ist Jesus. Gefangene besuchen, das macht Papst Johannes XXIII. Er besucht einen Gefangenen, der sein Kopf aus dem Gitter steckt. Diese Szene hat einen für Ernst Alt typischen aktuellen Bezug, denn am zweiten Weihnachtstag 1958 besuchte Papst Johannes XXIII zum ersten Mal Gefangene im römischen Gefängnis. Weiter unten im Relief wird ein Toter begraben und Trauernde sinken neben ihm zu Boden. Zum Schluss, in der Mitte des Bildes zeigt sich die für den Ort, für den das Relief geschaffen wurde, passende Szene. Kranke zu betreuen. Sie wird vor allem im Sinne der Thematik des Reliefs und innerhalb der Komposition besonders hervorgehoben.

 

Das Bronzerelief der „Sieben Werke der Barmherzigkeit“ sollte als Leitbild für das CaritasKlinikum Saarbrücken dienen. Jede einzelne der dargestellten Szenen greift eine der sieben Werke der Barmherzigkeit auf. Wahre Barmherzigkeit verlangt keine Wunder. Es geht darum, sich um die zu kümmern, die Hilfe benötigen. Es geht darum, barmherzig zu sein. Denn „Wo Barmherzigkeit und Liebe sind, dort ist

 

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