21.02.2021

„Der Zusammenhalt im Team ist noch stärker geworden“

Die Behandlungsteams auf unseren Covid-Stationen leisten bei der Versorgung der Covid-Patienten Herausragendes. Die Arbeit ist durch die Umstände noch anstrengender geworden, doch alle sind mit viel Herzblut dabei.

„Wir erleben täglich die Schwere dieser Erkrankung“, sagt André Schumann. Schumann ist Fachkrankenpfleger für Anästhesie- und Intensivmedizin und arbeitet auf der Intensivstation im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia. „Wir alle haben Erfahrung im Umgang mit schwer kranken und auch infektiösen Patienten, doch die derzeitige Belastung ist anders“, erzählt Schumann. „Die physische und psychische Arbeitsbelastung ist für uns alle höher als normal.“ Sein Kollege Aaron Wendel bestätigt diese Aussage durch ein Nicken und sagt: „Wir sind oft lange in einem Zimmer und müssen voll konzentriert arbeiten. Eine kurze Verschnaufpause ist aufgrund der aufwendigen Schutzausrüstung erst möglich, wenn die Versorgung der Patienten fürs Erste beendet ist.“

 


Auch Piera Nieddu stimmt den Aussagen ihrer Kollegen zu. Die pflegerische Leitung der Covid-Normalstation in St. Theresia sagt: „Wir stecken mitten in der Pandemie und müssen das Beste daraus machen. Es gibt Patienten, die unsere Hilfe dringend benötigen.“ Die Gesundheits- und Krankenpflegerin gehört wie ihre Kollegin Khadijeh Berehizadeh zu den ersten Pflegekräften, die sich bereits zu Beginn der Pandemie freiwillig für die Arbeit auf den Covid-Stationen gemeldet hatten.

 


„Corona war für uns alle Neuland und wir mussten schnell darauf reagieren“, sagt Khadijeh Berehizadeh, die seit Beginn der Pandemie in St. Josef Dudweiler die Covid-Station leitet. „Wir haben schon sehr früh ein Kernteam für den Covid-Bereich aufgebaut. Wir arbeiten Hand in Hand, sind füreinander und für die Patienten da. Auch machen wir uns gegenseitig Mut und lachen und weinen gemeinsam“, berichtet sie.


Seit einem Jahr stehen die vier an vorderster Front. Sie sehen die ganze Bandbreite an Covid-Patienten. Junge und alte Menschen, mildere und schwere Verläufe. Angst vor einer Covid-Infektion hat keiner, doch alle haben Respekt vor der Erkrankung. Täglich sehen sie, dass auch jüngere Patienten sehr schwere Verläufe entwickeln können - und das auch ohne Vorerkrankung. „Anfangs hatte man angenommen, dass nur die Älteren stärker betroffen sind“, sagt Schumann. „Das Durchschnittsalter unserer Covid-Patienten liegt jedoch bei etwa fünfzig Jahren und leider ist die Sterberate höher als normal“, erklärt der Intensivpfleger. „Die jüngsten Covid-Patienten auf unser Station waren gerade mal Mitte zwanzig“, sagt Nieddu.


„Die Patienten sollen sich bei uns wohlfühlen, wir sind doch für sie wie eine Ersatzfamilie“, sagt Berehizadeh. „Ich fühle mich mit den Patienten stark verbunden. Sie geben mir Kraft und ich wiederum gebe ihnen Kraft. Das ist wie ein Kreislauf. Meine Akkus sind daher immer voll und mir geht die Energie nie aus.“


„Die Stimmung unter den Kollegen ist trotz der gestiegenen Arbeitsbelastung und der besonderen Begleitumstände gut. Der Zusammenhalt im Team ist noch stärker geworden – es schweißt zusammen, wenn man gemeinsam gegen Corona kämpft“, berichtet André Schumann. Das bestätigt auch Khadijeh Berehizadeh und sagt: „Der Teamgeist ist spürbar wie nie zuvor und ich bin sehr stolz auf mein Team. “ „Bei all den Verlusten, die wir erleben, ist es für uns ein besonderer Moment, wenn ein Covid-Patient, der mehrere Wochen bei uns auf der Intensivstation war, auf die Covid-Normalstation verlegt werden kann“, berichtet Wendel. „Zwar wissen wir, dass er dann noch eine lange Genesungszeit vor sich hat, doch das Schlimmste hat er dann hoffentlich überstanden.“


Die Einhaltung der notwendigen Corona-Schutzmaßnahmen halten sie alle für sehr wichtig. „Wenn ich in meiner Freizeit unvernünftige Mitmenschen sehe, die sich nicht an die Auflagen und Regeln halten, würde ich diese gerne mal zu uns auf die Station einladen“, meint Schumann.


Berehizadeh, Nieddu, Schumann und Wendel hoffen, dass sich die Lage bald etwas entspannt und wieder ein wenig Normalität eintritt. Daher haben sie sich auch für eine Covid-Schutzimpfung entschieden. „Meine erste Impfung habe ich schon erhalten und demnächst bekomme ich meine zweite Impfdosis“, berichtet Nieddu.


Um Kraft zu tanken gehen die Pflegekräfte in ihrer Freizeit viel an der frischen Luft spazieren und sprechen oft mit Familienangehörigen und Freunden über ihre Erlebnisse und Erfahrungen. Auch für die Zeit nach der Pandemie haben sie Pläne. „Ich möchte wieder reisen und mein berufsbegleitendes Studium abschließen“, erzählt Piera Nieddu und schließt an: „Auch wenn die Lage für alle nicht einfach ist, meine Kollegen und auch die Patienten haben ihren Sinn für Humor zum Glück noch nicht verloren. Nur so schaffen es unsere Patienten, die Trennung von Familie und Freunden gut zu ertragen. Denn alle wissen wir ja: Lachen ist die beste Medizin.“

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