05.12.2017

„Das Alter ist für einen Gelenkersatz nicht entscheidend…“

Schwerpunkt einer Patientenveranstaltung im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia war, ob es eine Altersgrenze für eine Knieprothese bei älteren Menschen gibt.

Mobilität im Alter ist eine medizinische Notwendigkeit. Sich nicht mehr bewegen zu können, hat weitreichende Folgen, besonders bei älteren Menschen. Muskelabbau und Herz-Kreislauf- Erkrankungen sind die Folge. „Ziel ist es, die Lebensqualität zu erhalten, zu verbessern und zu erhöhen. Wir brauchen Menschen, die sich gut schmerzfrei bewegen können und selbstständig sind. Das kann nur mit hochwertigen, soliden und modernen Implantaten erreicht werden“, erklärte Munir Haddad, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädische Chirurgie im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia, im Rahmen der Patientenveranstaltung „Das Konzept zur modernen Knie-TEP im hohen Alter“.

 

In seinem Vortrag referierte er ausführlich über Behandlungsergebnisse einer Knie-TEP. „Auch bei einer 93-jährigen Patientin macht es Sinn“, bestätigte Haddad anhand von Fallbeispielen. „Mehr als 80 Prozent meiner Patienten sind über achtzig Jahre alt.“

 

Das Kniegelenk ist das größte und kräftigste Gelenk des Menschen, das im Laufe eines Lebens Schwerstarbeit leistet. Durch einen zunehmenden Verschleiß, z. B. Arthrose, machen sich Bewegungsschmerzen bemerkbar. Je weiter die Arthrose fortgeschritten ist, desto heftiger sind die Schmerzen im Gelenk. Beruf, Freizeit und Alltag werden erheblich eingeschränkt. Oft bleibt ein Gelenkersatz die letzte Möglichkeit. „Menschen sollen sich schmerzfrei bewegen können, das Alter alleine ist nicht entscheidend“, appellierte Dr. med. Munir Haddad.

 

Obwohl das Patientenalter keinen Hinderungsgrund für eine Knie-TEP darstellt, müssen trotzdem einige wichtige Kriterien bedacht werden. „Die persönlichen Patienten-Vorgespräche können schon mal eine Stunde und mehr dauern“, erzählt Haddad. Erwartungshaltung, Risikoabschätzung und Gesundheitszustand stehen im Vordergrund. Es dürfen keine schweren Nebenerkrankungen bestehen. Ist die Entscheidung für eine Knieprothese gefallen, findet ein Aufklärungsgespräch sowohl beim Chirurgen, als auch beim Anästhesisten statt. Hierbei werden Ablauf, Komplikationsmöglichkeiten und Erfolgsaussichten besprochen. Leider gehen die Menschen meistens viel zu spät zum Arzt“, so Munir Haddad. „Von Joggen, Fallschirmspringen und Fußballspielen rate ich den älteren Patienten nach einer Operation ab“, scherzte er.

 

Schonende Narkosen für betagte Menschen

 

„Ein hohes Alter ist kein Grund mehr, auf eine erforderliche Operation zu verzichten“, schloss Prof. Dr. med. Andreas Sielenkämper, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, in einem weiteren Vortrag zum Thema an. Dies liege unter anderem an der fortschrittlichen Narkosetechnik, die bei den Patienten eingesetzt wird. Eine sehr differenzierte und moderne Narkosetechnik ist heutzutage Standard und reduziert die Belastungen für die Patienten. „Wir wollen selbstverständlich minimales Risiko für jede Operation“. Durch gemeinsame Gespräche werden Nutzen und Risiko von verschiedenen  Narkoseverfahren (klassische Vollnarkose oder Regionalanästhesie) eines jeden einzelnen Patienten abgewägt. Viele Operationen werden heutzutage in regionaler Anästhesie durchgeführt. Die Verfahren sind sehr sicher und bieten den Patienten  deutlich mehr Komfort. Auch die Nebenwirkungen und Risiken einer Vollnarkose entfallen dadurch. Lange Krankenhausaufenthalte werden vermieden und man ist schneller fit. „Es tut älteren Menschen nicht gut, so lange im Krankenhaus zu bleiben“, so Andreas Sielenkämper.

 

Ein gutes Schmerzkonzept ist wichtig

 

Ausgebildete Schmerzpfleger optimieren im CaritasKlinikum Saarbrücken die Schmerztherapie über die Schmerzkatheter. Ein Schmerzdienst kontrolliert und betreut die Patienten 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche. „Eine moderne Narkosetechnik ist für uns selbstverständlich“, sagte der erfahrene Mediziner abschließend. „Wir garantieren eine sichere Narkose.“

 

Text und Fotos: Silke Frank

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