27.12.2022

„Wie eine zweite Familie“

Auf der Neonatologie des CaritasKlinikums Saarbrücken arbeiten drei Generationen von Remark-Frauen

Wenn auf der Neonatologie das Telefon klingelt und der Anrufer nach „Frau Remark“ fragt, muss er sich nicht wundern, wenn er als Antwort bekommt: „Welche möchten Sie denn sprechen?“ Denn mit Petra, Jennifer und Christine Remark arbeiten drei Generationen einer Familie auf der Station. „Da kann es schon mal zu Verwirrungen und Verwechslungen kommen“, sagt Jennifer Remark und lacht.


Jennifer ist die „Mittlere“. Die 43-Jährige hat im April 2020 die Stationsleitung von ihrer Schwiegermutter Petra Remark übernommen, als diese in Rente ging. Mit Kindern zu arbeiten war immer ihr Herzenswunsch. Als sie 1995 nach der Schule zu jung war, um direkt mit der Ausbildung zu beginnen, machte sie ein Praktikum im CaritasKlinikum zur Überbrückung und lernte hier ihre spätere Schwiegermutter kennen. „Das war Schicksal“, sagt Jennifer Remark heute. Sie machte die Ausbildung zur Kinderkrankenschwester, arbeitete zehn Jahre in der ambulanten Pflege und später in der Kinderchirurgie und auf der Kinderintensivstation. „Aber irgendwie war immer klar, dass es mich irgendwann zurück ins CaritasKlinikum ziehen würde. Alle meine drei Kinder sind hier geboren. Es ist einfach ein tolles Krankenhaus und ich war immer zufrieden. Viele Kollegen kannte ich tatsächlich auch noch von früher.“


Der Zeitpunkt war dann vor zwei Jahren gekommen, als die Stelle der Stationsleitung frei wurde, die Petra Remark über 37 Jahre lang innehatte. „Ich war als Kind wegen meines chronischen Asthmas viel im Krankenhaus und die Arbeit hat mich fasziniert“, erzählt die 66-Jährige. „Ich habe meine Berufswahl nie bereut. Wenn man mal mit Kindern gearbeitet hat, will man nie wieder etwas Anderes machen. Ein Kind zu versorgen, zu sehen wie es zufrieden vor einem liegt und die Glücksgefühle der Eltern zu erleben, ist ein wahres Geschenk.“


Als es vor drei Jahren Zeit für den Ruhestand war, war Petra Remark jedoch noch nicht bereit, den Krankenschwesterkittel ganz an den Nagel zu hängen: „Die Station war mein Baby, da konnte ich mich nicht einfach abnabeln. Wenn man immer einhundert Prozent und mehr gegeben hat, hört man nicht von einem Tag auf den anderen auf.“ Und so arbeitet sie im Rahmen eines Minijobs weiterhin auf der Station mit. „Die Arbeit hält mich jung und es wird nie langweilig“, sagt Petra Remark schmunzelnd. „Und das Team hier ist wie eine zweite Familie.“ Für Petra Remark noch umso mehr, da ihre frühere Praktikantin Jennifer jetzt nicht nur ihre Chefin, sondern auch ihre Schwiegertochter ist.


Und das Sprichwort „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“ scheint in der Familie Remark besonders zu passen. Für die älteste Tochter von Jennifer Remark, Christine, stand auch schon von klein auf fest: Sie will Kinderkrankenschwester werden. „Ich habe viele verschiedene Praktika gemacht, in einem Kindergarten, einem Pflegeheim und auf einer Erwachsenenstation im Krankenhaus. Aber mit Kindern, insbesondere mit Neugeborenen, zu arbeiten ist etwas ganz Besonderes“, sagt die 23-Jährige. „Und das Team im CaritasKlinikum ist einfach so toll.“


Der Zusammenhalt unter den Kollegen ist auch für Mama Jennifer und Oma Petra einer der Gründe, warum sie gern zur Arbeit kommen. „Es macht mich unwahrscheinlich stolz, dass meine Enkelin jetzt auch hier arbeitet“, betont die 66-Jährige, für die Aufhören noch lange nicht zur Debatte steht: „Wenn ich irgendwann das Gefühl habe, es reicht, dann höre ich auf. Aber der Zeitpunkt ist noch nicht gekommen.“


Ein paar Bedenken gab es, ob es wohl funktionieren würde, wenn Mutter und Tochter so eng zusammenarbeiten. „Aber die wurden schnell aus dem Weg geräumt“, sagen beide einstimmig. Die Mama hat das Gefühl: „Ich nehme meine Tochter besonders hart ran, eine Extra-Behandlung gibt es definitiv nicht.“

Und Christine findet: „Manchmal gab es aber auch Situationen, gerade am Anfang, in denen ich mich gewisse Dinge nicht getraut habe zu fragen. Das habe ich dann abends bei der Mama nachgeholt.“ Denn auch privat vergehen selten Tage, an denen sich die Remark-Frauen nicht sehen – Jennifer und Christine wohnen in Heusweiler Haus an Haus. „Aber im privaten Bereich versuchen wir, die Arbeit außen vor zu lassen“, sind sie sich einig.


Und die Familien-Tradition ist damit noch nicht vorbei: Im Oktober hat Jennifer Remarks jüngere Tochter Joelle das Studium der Hebammenwissenschaften begonnen. „Jetzt laufen hier vier Remark-Frauen durch die Flure“, sagt Jennifer Remark und lacht.

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