27.01.2021

Training schafft Sicherheit!

Verbessertes Notfallmanagement dank hauseigenem medizinischem Simulationszentrum

„Im Notfall zählt jede Sekunde“, sagt Professor Dr. med. Andreas Sielenkämper, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin. „Als großes Akutkrankenhaus in der Region betreuen wir täglich zahlreiche schwer erkrankte oder verletzte Patientinnen und Patienten, bei denen eine unmittelbare Lebensbedrohung vorliegt“, so Sielenkämper. „Deshalb ist das Training in unserem Simulationszentrum enorm wichtig“, erläutert er.


Seit 2019 trainieren im CaritasKlinikum Saarbrücken alle Berufsgruppen im hauseigenen medizinischen Simulationszentrum. Hier wird an lebensechten Simulationspuppen die Patientenversorgung während kritischer Situationen unter Zeitdruck trainiert; ein nachhaltiger Benefit für die Patientensicherheit. Ob Arzt, Pflegekraft oder Hebamme, jeder verbessert mit diesen Trainingseinheiten sein Können und ist damit optimal auf Notfallsituationen vorbereitet.


„Wir üben bis alles perfekt sitzt“, so Dr. med. Sascha Pradarutti, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin. Er ist einer von acht Trainern, die im Schulungszentrum mit den Mitarbeitenden üben. „Notfall-Szenarien trainieren wir mit lebensechten Puppen; wir reanimieren, intubieren, setzen Luftröhrenschnitte“, erzählt Pradarutti. „Wir nutzen die Simulatoren auch insbesondere für die Ausbildung von Berufsanfängern und Studenten im Praktischen Jahr“, erläutert er. „Durch das stetige Beüben der invasiven Techniken verbessern wir die Versorgung unser kritisch erkrankten und verletzten Patienten nachhaltig“, fasst er zusammen.


Im vergangenen Jahr wurden bedingt durch die Corona-Pandemie weniger Trainingseinheiten angeboten. Dennoch konnten neben den kontinuierlichen Einarbeitungstrainings für Assistenzärzte noch fast 200 Mitarbeitende in Reanimationsmaßnahmen geschult werden. Zu Beginn der Pandemie wurden außerdem die Airwaymanagement-Trainings für das ärztliche Personal an den Simulatoren durchgeführt. So konnten ‚Nicht-Anästhesisten‘ das Atemwegsmanagement in intensiven Einzeltrainings üben.


„Bei mehr als 1900 Geburten pro Jahr sind wir die geburtenstärkste Klinik des Saarlandes. Daher war eins unserer Schulungsprojekte 2020 das intensive Training der Versorgung von Neugeborenen“, so Professor Sielenkämper. „Das ‚Newborn Life Support Training‘ fand bei den interdisziplinären Teams großen Zuspruch“, so der Chefarzt. „Durch die Trainings bekommen die Mitarbeitenden Handlungssicherheit in zeitkritischen Notfallsituationen“, erläutert Sielenkämper. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die Kommunikation und das ‚Team Ressource Management‘ werden dadurch ebenfalls verbessert.“


Vor wenigen Wochen wurde das Equipment des Simulationszentrums um eine wichtige Neuanschaffung erweitert. Zusätzlich steht jetzt ein Ultraschallsimulator der neuesten Generation zur Verfügung, mit dem ein absolut realitätsnahes Üben von verschiedenen Sonographietechniken wie zum Beispiel der Echokardiographie des Herzens trainiert werden kann. Zahlreiche Szenarien wie zum Beispiel ein Herzinfarkt, eine Lungenembolie oder eine Flüssigkeitsansammlung um das Herz, eine sogenannte Perikardtamponade, können simuliert werden. So können junge Ärzte auch die sonographische Diagnostik von Krankheitszuständen erlernen, die in der täglichen Praxis nicht alltäglich vorkommen.


Das medizinische Simulations- und Trainingszentrum konnte dank der großzügigen Unterstützung der Lord-Stiftung im CaritasKlinikum Saarbrücken etabliert werden. „Geübt haben wir schon immer, doch meist in weit entfernten, kostenintensiven Schulungszentren“, so Sielenkämper. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass die Simulationsübungen inzwischen für viele Fachgebiete Pflicht in der ärztlichen Weiterbildung sind, wobei die Anforderungen je nach Fachgebiet unterschiedlich sind. Es gilt also, über das ganze Jahr ein Spektrum an Simulationsübungen für die Ärzte und Pflegekräfte des CaritasKlinikums vorzuhalten, um für alle Mitarbeiter optimale Bedingungen für die Fort- und Weiterbildung zu garantieren. „Durch unsere eigenen Simulatoren können wir nun ständig trainieren und das auch noch direkt im Klinikum“, freut sich Professor Sielenkämper. „Neben den Gerätschaften für die Simulation ist dabei vor allen Dingen unser qualifiziertes Team der Kern des Simulationszentrums“, resümiert er.

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