Suchen
Schriftgröße
Kontrastdarstellung
Barrierefreiheit
Notfall
04.10.2025

Sinnvolle Ergänzung zur Optimierung der Patientenversorgung

Dr. med. Markus Bauer berichtet von seinen ersten Erfahrungen als Tele-Notarzt
Tele-Notarzt Dr. Markus Bauer
Tele-Notarzt Dr. Markus Bauer

Im Oktober 2024 ist die Test-Phase zur Etablierung eines Tele-Notarztes im Saarland gestartet. Seit Mitte Juli wird dieses Projekt nun auch von Notärztinnen und Notärzten des CaritasKlinikums begleitet – als zweites Krankenhaus im Saarland. „Der Tele-Notarzt kann bei einem Rettungsdienst-Einsatz bei Bedarf hinzugezogen werden, ohne physisch anwesend sein zu müssen“, erklärt Dr. med. Markus Bauer und berichtet von seinen ersten Erfahrungen: „An unserem Arbeitsplatz in der Rettungsleitstelle stehen alle technischen Möglichkeiten zur Verfügung, um Zugriff auf aktuelle medizinische Daten aus dem Rettungswagen zu erhalten, etwa EKG-Bilder sowie Vital-Parameter wie Blutdruck. Zudem können wir eine Videoverbindung mit den Kollegen des Rettungsdienstes aber auch dem Patienten aufbauen. Wir unterstützen den Rettungsdienst bei der Diagnose, geben Empfehlungen für Therapie und Behandlung und können Medikamente verordnen, um dem Patienten auf diese Weise schneller und effektiver helfen zu können. Das spart Zeit und Kapazitäten und entlastet den Notarztdienst, der gerade im ländlichen zum Teil Raum stark gefordert ist.“


Dr. Markus Bauer ist Oberarzt und erfahrener Notarzt und einer von fünf Ärztinnen und Ärzten des CaritasKlinikums, die eine Ausbildung als Tele-Notarzt in der Rettungsleitstelle des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF Saar) absolviert haben. Fünf weitere werden den Lehrgang Ende September besuchen. Im rotierenden Wechsel mit Ärzten des Klinikums Saarbrücken ist der Tele-Notarzt derzeit montags bis freitags jeweils acht Stunden erreichbar. Dem Mediziner ist wichtig zu betonen, dass der Tele-Notarzt lediglich eine Ergänzung des bestehenden Systems darstellt und eine medizinisch indizierte physische Anwesenheit nicht ersetzen kann: „Es gibt jedoch häufig Fälle, in denen vor allem Fachwissen und Entscheidungsbefugnis gefragt ist. Dann kann der ‚normale‘ Notarzt für andere Einsätze freigehalten werden.“


Voraussetzung für einen Einsatz als Tele-Notarzt ist eine leitende ärztliche Tätigkeit mit langjähriger Erfahrung und weiterhin aktivem Notarzt-Einsatz. „Die Fähigkeiten, die hier gefragt sind, sind in erster Linie Erfahrung“, konstatiert Bauer und berichtet von einigen exemplarischen Fällen seiner bisherigen Einsätze: „Bei einem Patienten, der weit entfernt von einer Spezialklinik war, stand die Frage, ob die lange Fahrt zielführend ist oder die Behandlung in einem nahegelegenen kleineren Haus ausreicht. Nach Sichtung der Vorbefunde und Arztbriefe habe ich entschieden, dass die lange Fahrt nicht notwendig ist. Diese Entscheidung war im Nachhinein betrachtet genau richtig – und hat die Kollegen des Rettungsdienstes extrem entlastet und ihnen Handlungssicherheit gegeben.“


Ein weiterer Fall war ein Dialysepatient mit Herzrhythmusstörungen. „Anhand des vorliegenden Arztbriefes konnte ich sehen, dass es in der Vergangenheit bereits einen ähnlichen Vorfall gab und eine direkte Anordnung für die entsprechenden Medikamente ausstellen. Parallel konnte ich den Informationstransport in das Krankenhaus sicherstellen, so dass bei seinem Eintreffen bereits alle relevanten Daten vorlagen“, blickt Bauer zurück.


Sein erstes Fazit: „Man sieht jetzt schon, dass es viele Einsatzmöglichkeiten für den Tele-Notarzt gibt. Er ist eine sinnvolle Ergänzung, der die Versorgung der Notfallpatienten optimieren kann, um im besten Fall unnötige Klinikeinweisungen und Notarzteinsätze zu vermeiden.“

CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia Rheinstraße 2, D-66113 Saarbrücken (0681) 406-0 info@caritasklinikum.de
CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler Klosterstraße 14, D-66125 Saarbrücken-Dudweiler (06897) 799-0 info@caritasklinikum.de

UNSERE SOZIALEN MEDIEN