Neues Verfahren zur Aufweitung der Luftröhre kann Patienten eine Operation an einem weit entfernten Krankenhaus ersparen

Nach einer Verletzung der Luftröhre, zum Beispiel durch einen Luftröhrenschnitt, kann es bei einem Teil der Patienten langfristig zu einer Einengung kommen. „In der Folge bekommen die Patienten schlechter Luft und es ist häufig ein operativer Eingriff zum Aufweiten der Luftröhre notwendig“, erklärt Dr. Constantin Marcu, Chefarzt der Klinik für Pneumologie im CaritasKlinikum Saarbrücken. „Diese Operation wird im Saarland nicht angeboten und die Patienten müssen weit fahren; auch ist die Operation sehr invasiv, komplikationsträchtig und erfordert lange Krankenhausaufenthalte.“

Der Chefarzt hat aber gute Neuigkeiten: „Mit einem neuen Verfahren – der so genannten Trachealdilatation – haben wir jetzt im CaritasKlinikum Saarbrücken die Möglichkeit, den Patienten ohne die invasive Operation schnell und nachhaltig zu helfen.“ Dabei wird eine Sonde in die Luftröhre eingeführt, an denen sich kleine Ballons befinden, die mit einer speziellen Pumpe aufgeblasen werden. Von Anfangs wenigen Millimetern wird der Ballon auf fast zwei Zentimeter geweitet. „Nach zwei bis drei Sitzungen bleibt die Einengung dann dauerhaft aufgedehnt, der Patient bekommt in der Folge wieder gut Luft“, so Constantin Marcu erfreut. „Dieses Verfahren ist im Saarland einzigartig. Wir haben es bereits über zehn Mal durchgeführt – mit großem Erfolg. Die Patienten sind dauerhaft beschwerdefrei geblieben, und das ohne eine große Operation mit langem Krankenhausaufenthalt.“

Durch die Corona-Pandemie ist die Zahl der Patienten, die einen Luftröhrenschnitt benötigen, in den vergangen zwei Jahren rapide angestiegen. Von den zehn bisher behandelten Patienten, hatten acht COVID. Die Eingriffe werden in Kooperation mit Prof. Dr. Klaus Bumm, Chefarzt der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde durchgeführt. „Wir profitieren hier im Klinikum enorm von der Expertise der unterschiedlichen Fachabteilungen und der guten interdisziplinären Zusammenarbeit“, sagt Dr. Marcu.

Und der nächste Patient ist bereits in der Vorbereitung und wartet auf den Erleichterung-bringenden Eingriff.