25.03.2022

Neue Stammzelltherapie für Analfisteln

Im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler profitieren Morbus Crohn Patienten jetzt von neuartiger Behandlungsmöglichkeit – einmalig in der Region
Chefärztin Bärbel Hornberger
Chefärztin Bärbel Hornberger

Wer Analfisteln hat, hat oft einen langen Leidensweg hinter sich. Fisteln sind unnatürlich Gänge im Körper, die sich häufig als Folge eine Infektion bilden. Bei der Analfistel handelt es sich um einen vom Analkanal ausgehenden Gang, der sich durch das Gewebe bohrt und Abszesse bilden kann, die starke Schmerzen verursachen und dringend operiert werden müssen.


Bärbel Hornberger, Chefärztin der Klinik für Allgemeinchirurgie und Proktologie, hat eine in der Region einmalige Expertise im Bereich von proktologischen Erkrankungen. Über 1000 Patienten werden pro Jahr operiert. Einen großen Anteil der Krankheitsbilder stellen die Analfisteln dar, denen in Dudweiler mit unterschiedlichen, für jeden Patienten individuellen Methoden zu Leibe gerückt werden kann. „Je früher eine Fistel behandelt wird, desto besser sind die Therapieaussichten“, sagt Chefärztin Hornberger. „Unbehandelt kann sich eine Fistel weiter ausdehnen, die Schließmuskulatur schädigen und langfristig eine Stuhlinkontinenz verursachen.“


Bärbel Hornberger ist es wichtig, ihre Patienten stets nach den neuesten Möglichkeiten der Medizin behandeln zu können. Seit 2018 gibt es in Dudweiler bereits eine im Umkreis von 200 Kilometern einmalige Laser-Methode, die eine besonders schonende Behandlung ermöglicht. Jetzt kann die Proktologin ihren Patienten mit Morbus Crohn mit einer neuartigen Stammzelltherapie neue Hoffnung geben. Morbus Crohn ist bei jedem dritten Betroffenen der Auslöser für die schmerzhaften Fisteln. Die chronische Darmerkrankung verhindert ein Abheilen und führt dazu, dass immer neue Fisteln entstehen, die mit den herkömmlichen Methoden oft nicht beherrschbar sind. Bei einem Proktologen-Kongress erfuhr Hornberger erstmalig von der neuartigen Methode – und wusste sofort: „Das möchte ich meinen Patienten auch anbieten. Also habe ich eine Weiterbildung in Berlin besucht.“


Bei der Operation wird zunächst der Verlauf des Fistelgangs bestimmt, dieser dann gereinigt und die Stammzellen in die Fistel und Umgebung gespritzt. „Stammzellen haben die besondere Eigenschaft, dass sie sich selbst vervielfältigen und in verschiedenen Geweben entwickeln können“, erklärt die Medizinerin. „Sie können Entzündungen erkennen und bei Injektion in der Nähe von Fisteln diesen Entzündungen entgegenwirken.“ Die Operation erfolgt unter Narkose, danach bleibt ein Patient noch einen Tag zur Beobachtung in der Klinik.


Das CaritasKlinikum Saarbrücken ist in der Region Saarland/Rheinland-Pfalz das einzige Krankenhaus, das diese neuartige Methode anbietet. Deutschlandweit gibt es nur 19 dieser „Qualifizierten Anwenderzentren“. Die Stammzellen werden in Spanien gezüchtet und aufbereitet. Ist die Lösung fertiggestellt, muss sie innerhalb von 48 Stunden verabreicht werden – während des Transports darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. „Die Therapie ist eine logistische Herausforderung“, resümiert Bärbel Hornberger. „Aber sie lohnt sich, wenn wir unseren Patienten damit neue Hoffnung, verbesserte Lebensqualität und ein Ende ihres Leidensweges bieten können.“

CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia Rheinstraße 2, D-66113 Saarbrücken (0681) 406-0 info@caritasklinikum.de
CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler Klosterstraße 14, D-66125 Saarbrücken-Dudweiler (06897) 799-0 info@caritasklinikum.de

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