Individuelle Wünsche und Bedürfnisse beim Essen berücksichtigen

Über 1.400 Mahlzeiten werden täglich an den beiden Standorten des CaritasKlinikums Saarbrücken verteilt. Dass dabei jeder Patient genau das bekommt, was er am liebsten mag, dafür sorgen die Damen von der Menüwunscherfassung. Vier Stück sind es am Standort St. Theresia Saarbrücken, zwei in St. Josef Dudweiler. Egal ob Vollkorn-Brötchen zum Frühstück, vegetarische Vorlieben oder Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Lebensmitteln – die Menüwunscherfasserinnen gehen mit jedem Patienten täglich sämtliche Mahlzeiten durch und besprechen Vorlieben und Sonderwünsche.

„Mittags können die Patienten zwischen Vollkost, leichter Kost und vegetarischem Menü wählen“, erklärt Philipp Hüttel, Betriebsstättenleiter von apetito Catering. „Beim Frühstück oder Abendessen können auch verschiedene Brotsorten, Salate, Aufstriche oder ähnliches ausgewählt werden. Dazu kommen auch krankheitsbedingte Besonderheiten der einzelnen Stationen.“ Auf der HNO-Station besteht zum Beispiel häufiger der Bedarf nach besonders weichem Essen für Patienten mit Schluckbeschwerden. Auf der geriatrischen Station haben die Patienten eine Vorliebe für klassische Vollkost-Gerichte wie Braten mit Püree. Und im onkologischen Zentrum gibt es sogar zusätzlich eine eigene Ernährungsberatung – hier muss öfter hochkalorische Kost gereicht werden.

Für Kinder gibt es eine eigene Karte – hier stehen zum Beispiel Pfannkuchen mit Nuss-Nougat-Füllung oder Tortellini mit Käsesauce hoch im Kurs, verrät Philipp Hüttel: „Und nach einer Mandel-OP gibt es natürlich auch Eiscreme.“

Dass die Essensabfrage nicht durch das Pflegepersonal durchgeführt wird, sondern von eigenen Mitarbeitern, ist nicht selbstverständlich. „Viele Patienten sind ganz erstaunt, wenn wir so explizit nach ihren Wünschen fragen, weil sie das aus anderen Krankenhäusern nicht gewohnt sind“, berichten Angelika Gauer, Angelika Kuns, Veronika Kuns und Jaqueline Monsellato, die in St. Theresia im Einsatz sind. „Wir versuchen alle Wünsche umzusetzen. Nur Alkohol ist natürlich im Krankenhaus Tabu“, ergänzen sie mit einem Lächeln. Manchmal bleibt auch Zeit für ein kurzes Gespräch oder ein tröstendes Wort. „Es tut den Patienten gut zu sehen, dass jemand sich die Zeit nimmt. Der Beruf macht Spaß, weil man immer mit Menschen zusammen ist und kein Tag wie der andere ist.“

Dass Essen im Krankenhausalltag einen besonderen Stellenwert einnimmt, weiß auch Cateringleiter Philipp Hüttel: „Viele Patienten haben den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als auf die nächste Mahlzeit zu warten. Es lenkt natürlich auch von den bestehenden Beschwerden ab.“ Wenn es an Feiertagen besondere Menüs oder am Sonntag frischen Kuchen gibt, ist die Freude besonders groß. Und auf welche Mahlzeit freuen sich die Patienten am meisten? „Das Frühstück. Viele nehmen sich die Zeit, um es ausgiebig zu genießen. Die frischen Brötchen vom Bäcker schmecken besonders gut.“