29.04.2022

„Ich bin ein Teamplayer“

Jörg Müller-Jansen ist pflegerischer Leiter der Onkologischen Ambulanz im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia und legt Wert auf eine ganzheitliche Begleitung der Patienten
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Die Onkologie begleitet Jörg Müller-Jansen eigentlich schon sein ganzes Berufsleben. „Es ist wie ein Heimweh, das mich nicht loslässt“, umschreibt es der Fachkrankenpfleger, der seine Ausbildung von 1993 bis 1996 am CaritasKlinikum auf dem Saarbrücker Rastpfuhl absolvierte. „Nach meinem Abschluss bin ich ans Universitätsklinikum des Saarlandes gegangen, weil ich dachte es wäre cool, auf einer Infektionsstation zu arbeiten“, erinnert sich der heute 48-Jährige. „Aber auf der Infektionsstation hatte ich irgendwie dann doch hauptsachlich mit Krebs- und HIV-Patienten zu tun.“ Und er lernte diese besondere Arbeit schätzen und lieben: „Die umfassende Betreuung und Begleitung ist etwas ganz Besonderes“. In den letzten neun Jahren in der Universitätsklinik erweiterte sich sein Fachspektrum noch um die Kardiologie.


Als er eine neue berufliche Perspektive suchte, zog es Jörg Müller-Jansen vor knapp zehn Jahren zurück ins CaritasKlinikum. Hier lernte er verschiedene Bereiche kennen: Zunächst kam er als Krankenpfleger für ein Jahr in die Neurologie. Dann übernahm er für vier Jahre als Zentrumsleiter die pflegerische Leitung von drei Stationen und einer Ambulanz – eine Position im Unternehmen, die es heute nicht mehr gibt. Bei der Umorganisation fungierte Herr Müller-Jansen als Springer für ausgefallene Stationsleitungen. Als das Heimweh zur Onkologie immer größer wurde, hat sich vor drei Jahren die Übernahme der Leitung der Onkologischen Ambulanz ergeben. „Wir sind eine Art onkologische Facharzt-Praxis im Krankenhaus: Unsere Patienten kommen ambulant für ihre Chemotherapien, Antikörper-Therapien oder Transfusionen“, erklärt der Fachmann. „Durch die festen Öffnungszeiten sind die Arbeitszeiten auch familienfreundlicher als im normalen Schichtbetrieb, das hat gut gepasst mit meinen beiden Kindern.“


40 bis 60 Patienten kommen pro Tag zur Therapie in die Ambulanz, dazu weitere 50 in die Sprechstunde oder zur Laborkontrolle. Der Patientenkontakt hat für Müller-Jansen einen besonderen Stellenwert: „Gerade in den schnelllebigen Strukturen eines Krankenhausalltags finde ich es wichtig, für die Menschen da zu sein und immer ein offenes Ohr zu haben. Und die Bemühungen lohnen sich: Unsere Patienten fühlen sich bei uns gut aufgehoben.“


Die ganzheitliche Begleitung der Patienten begeistert Jörg Müller-Jansen auch nach fast 30 Berufsjahren: „In der Pflege müssen wir neben den medizinischen Aspekten auch das berufliche und soziale Umfeld berücksichtigen. Gerade in der Onkologie hat man sonst verloren.“ Viele Patienten sind Familienmenschen, die mitten im Leben stehen. Die Diagnose „Krebs“ kommt als Schock für die ganze Familie. Auch Partner und Kinder müssen lernen, damit umzugehen und sich darauf einstellen, wie das Leben zuhause weitergeht. „In der Pflege sehen wir die Patienten die ganze Zeit und man bekommt vieles auch nebenbei mit, wenn zum Beispiel die Ehefrau sagt, dass ihr Partner ständig Schmerzen hat oder dass Zuhause etwas nicht funktioniert. Viele sind überfordert und wir versuchen das dann aufzufangen und ihnen etwas Struktur an die Hand zu geben.“


In der Onkologischen Ambulanz weiß Jörg Müller-Jansen auch die Teamarbeit zu schätzen: „Wir haben viele junge motivierte Kollegen mit tollen Ideen. Ich freue mich, wenn wir diese gemeinsam umsetzen können. In der Onkologie arbeitet man mit vielen Berufsgruppen zusammen und hilft und unterstützt sich gegenseitig – das gefällt mir. Ich bin ein Teamplayer und kein Einzelkämpfer.“


Obwohl fachlich wohl kaum jemand Jörg Müller-Jansen mit seiner umfassenden Erfahrung noch etwas vormachen kann, hat es ihn vor einigen Jahren doch gereizt, die Fachweiterbildung im Bereich Schmerztherapie, Onkologie und Palliativmedizin zu absolvieren: „Einerseits ist es immer gut, das Wissen auf dem aktuellsten Stand zu haben, aber es war mir auch einfach wichtig, das Zertifikat in den Händen zu halten.“ Neben seiner Tätigkeit als Ambulanzleitung leitet Müller-Jansen den klinikinternen Qualitätszirkel der Fachpflege Onkologie: „Es ist wichtig, dass die onkologische Fachpflege in allen Zentren nach denselben Standards arbeitet. Aktuelle Probleme werden besprochen, das onkologische Pflegekonzept evaluiert und Fortbildungen durchgeführt. So können wir einen einheitlichen Qualitätsstandard im Onkologischen Zentrum gewährleiten, was für die Zertifizierungen von enormer Bedeutung ist und am Ende natürlich die Behandlungsqualität für die Patienten steigert.“


Auch in seiner Freizeit ist Jörg Müller-Jansen sehr sozial eingestellt und tut gerne etwas für Andere. Seit 1988 ist er beim Technischen Hilfswerk tätig und seit drei Jahren zusätzlich in der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft. „Mein beeindruckendster Einsatz war wohl das Jahrhundert-Hochwasser in Saarbrücken 1993, als das Wasser bis auf den St. Johanner Markt stand“, erinnert sich der heute in Saarbrücken lebende Fachkrankenpfleger. Zuletzt hat er bei der Flutkatastrophe im Ahrtal die Vorbereitungen in seinem Ortsverband mit koordiniert. „Die Arbeit in diesen Hilfsorganisationen ist eine Bereicherung für mich persönlich, aber ich kann auch Vieles in meinem täglichen Berufsalltag mit einbringen.“

CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia Rheinstraße 2, D-66113 Saarbrücken (0681) 406-0 info@caritasklinikum.de
CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler Klosterstraße 14, D-66125 Saarbrücken-Dudweiler (06897) 799-0 info@caritasklinikum.de

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