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Notfall
07.09.2024

„Hunde sind wunderbare Helfer, um den Augenblick bewusst zu erleben“

Mensch-Hund-Coach Andreas Ohligschläger zu Besuch bei Therapiebegleithund Apollo auf der Palliativstation im CaritasKlinikum Saarbrücken
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Wenn Therapiebegleithund Apollo ein Patientenzimmer auf der Palliativstation des CaritasKlinikums Saarbrücken betritt, verändert sich sofort die Stimmung im Raum. Ein Lächeln erscheint auf den Gesichtern der Patienten, die Hand geht sofort in Richtung Hund – ein erstes Beschnuppern, dann wird gespielt oder gekuschelt.


Seit knapp vier Jahren gehören die Besuche von Apollo mit seiner Therapiehundführerin, Oberärztin Christine Güßbacher, zum Alltag der Klinik für Palliativmedizin. Jetzt war Mensch-Hund-Coach Andreas Ohligschläger zu Besuch. Der Hundetrainer setzt sich seit Jahren für den Tierschutz ein, hat in verschiedenen Fernsehsendungen mitgewirkt gründete 2004 mit dem „Revier für Hunde“ eine der größten Hundetagesstätten Deutschlands. Im Juni lernte er Christine Güßbacher kennen und war sofort neugierig auf die Arbeit eines Therapiehundes im Krankenhaus: „Ich war selbst mal längere Zeit in einer Klinik und weiß, wie es ist, Angst zu haben und nicht weiß, wie man damit umgehen soll.“


Zwei Tage lang begleitete der 57-Jährige jetzt die Ärztin bei ihrer Arbeit und machte sich ein Bild vom Einsatz des Therapiebegleithundes. „Apollo macht einen tierisch guten Job. Es ist toll zu sehen, mit wieviel Geduld und Ruhe er auf fremde Menschen zugeht“, ist sein begeistertes Resümee. Der ausgebildete Hundetrainer weiß: „Hunde sind instinktive Wesen; sie spüren, wenn etwas anders ist, wenn Menschen krank sind oder es ihnen nicht gut geht.“ Bei den Besuchen konnte Andreas Ohligschläger beobachten, dass Patienten oft emotional werden, wenn sie mit Apollo in Kontakt treten. „Es war interessant zu sehen, wie die Patienten reagieren. Ein Hund ist immer ein guter Hinweis auf den jetzigen Gemütszustand, er dient quasi als ‚Emotionsleitfaden‘. Man merkt, dass Menschen sich durch Apollo öffnen, er ist ein emotionales Bindeglied.“


Am ersten Tag war Ohligschläger mittags mit Apollo im Wald spazieren, um die Erlebnisse zu verarbeiten. „Wenn man ein paar Tage auf der Palliativstation verbringt, reflektiert man nochmal was wirklich wichtig ist im Leben, ich habe eine große Dankbarkeit gespürt. Hunde sind wunderbare Helfer, um den jetzigen Augenblick bewusst zu erleben – das sollte man viel öfter tun.“


Der aus dem Fernsehen bekannte Coach für Mensch-Hund-Beziehungen hat auf Instagram fast 80.000 Follower. Daher ist sein Handy immer dabei, um Beiträge für die Sozialen Medien zu machen – eine neue Erfahrung für Oberärztin Christine Güßbacher: „Es war ungewohnt, bei der Arbeit begleitet und gefilmt zu werden, aber alle waren sehr offen und entspannt und es hat auch Spaß gemacht.“ Wie genau die Begegnungen von Therapiehund Apollo mit den jeweiligen Patientinnen und Patienten ablaufen, entwickelt sich meist aus der Situation heraus, , erklärt Güßbacher: „Das lässt sich schwer planen und ist immer auch abhängig von der Tagesverfassung – von Patient und Hund. Wir spulen kein Programm ab, sondern gehen individuell auf die Situation ein. Apollo soll einfach ein gutes Gefühl vermitteln. Manchmal wird auch einfach nur gekuschelt.“


Nach zwei intensiven Tagen war Coach Andreas Ohligschläger sichtlich berührt: „Anfangs war ich einfach nur neugierig zu sehen, wie ein Hund im Krankenhaus agiert. Aber ich war beeindruckt, was für ein tolles Team die Beiden sind: professionell und herzlich zugleich. Der Besuch auf der Palliativstation hat mir nochmals verdeutlicht, dass jeder Augenblick ein Geschenk ist.“

CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia Rheinstraße 2, D-66113 Saarbrücken (0681) 406-0 info@caritasklinikum.de
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