Im CaritasKlinikum war erstmals bei einer Geburt eine sogenannte „Winner Flow“-Pfeife im Einsatz – für Mama Denise Sordon, Papa Martin Sordon und Hebamme Wioletta Piontek war es ein bewegendes und zugleich wegweisendes Erlebnis.
Nachdem Denise Sordon bereits elf Tage über dem errechneten Termin war, traf sie gemeinsam mit ihrer betreuenden Hebamme sowie Chefarzt Dr. med. Mustafa Deryal die Entscheidung zur Einleitung – und plötzlich ging alles ganz schnell. Um die Atmung während der Wehen besser kontrollieren zu können, kam zum ersten Mal im CaritasKlinikum die Winner Flow-Pfeife zum Einsatz – ein kleines Mundstück mit verstellbarem Ventil, das beim Ausatmen einen sanften Widerstand erzeugt. Dadurch werden die tiefen Bauch- und Beckenbodenmuskeln aktiviert – Muskeln, die bei Schwangerschaft und Geburt eine Schlüsselrolle spielen.
„Ursprünglich wurde das Gerät von Physiotherapeuten zur Behandlung von Inkontinenz entwickelt, ich bin im Austausch mit polnischen Kolleginnen darauf gestoßen, war direkt überzeugt und habe noch am gleichen Tag ein Paket bestellt“, erzählt Wioletta Piontek, die seit fast 40 Jahren als Hebamme tätig ist. „Die positiven Effekte beinhalten unter anderem kontrollierteres und längeres Ausatmen, eine bessere Versorgung des Babys durch ruhige Atmung, Schmerzreduktion durch Ablenkung und Fokus, mögliche Verkürzung der Austreibungsphase und geringere Verletzungen des Damms.“
Tatsächlich lag das Baby zunächst ungewohnt hoch oberhalb des Beckens, weshalb unklar war, ob eine spontane Geburt gelingen könnte. Für Denise Sordon, die sich unbedingt ein natürliches Geburtserlebnis wünschte und große Angst vor einem Kaiserschnitt hatte, war die Unterstützung umso wertvoller. „Ich bin überzeugt, dass durch die Aktivierung der tiefen Bauchmuskulatur eine natürliche Geburt möglich war“, erklärt Hebamme Viola Piontek.
Bereits in der Schwangerschaft hatte die 36-jährige Denise Sordon mit der Pfeife geübt. Während der Geburt half ihr die kontrollierte Atmung, die Schmerzen besser zu bewältigen: „Zum Schluss waren die Schmerzen so stark, dass ich fast vergessen habe, wie man atmet. Die Pfeife hat mich beruhigt und mir etwas in die Hand gegeben, an dem ich mich festhalten konnte.“
Am Ende lag ein gesundes Baby in den Armen seiner Eltern: Amaró, 3200 Gramm schwer, 51 Zentimeter groß. Auch ihr Mann Martin Sordon spielte eine entscheidende Rolle: „Er war mein bester Geburtspartner“, sagt Denise. „Er hat mich unablässig unterstützt, mich beruhigt und mir immer wieder die Pfeife gegeben.“ Der frisch gebackene Papa ergänzt stolz: „Sie hat das ganz toll gemacht. Eine ganz starke Frau.“
Auch Chefarzt Dr. med. Mustafa Deryal ist überzeugt: „Ich begleite seit 35 Jahren Geburten und der Satz, den ich am häufigsten höre, ist: ‚Bitte atmen Sie tief und ruhig‘. Atemregulierung gelingt aber nicht jeder Schwangeren – da kann die Pfeife helfen und unterstützen. Außerdem verbessert es die Sauerstoff-Versorgung von Mutter und Kind.“ Der Chefarzt sieht nur Vorteile: „Wir hatten schon weitere Geburten mit der Winner Flow und nur positive Erlebnisse und werden in Zukunft bereits bei den Gesprächen zur Geburtsplanung diese Methode vorstellen, wenn die Frauen in der 34. Schwangerschaftswoche zu uns kommen. Ein gesundes Leben fängt mit der Geburt an und wir tun alles was möglich ist, um den natürlichen Vorgang zu unterstützen.“
Hebamme Wioletta Piontek weist darauf hin, dass die Pfeife auch im Wochenbett helfen kann, den Beckenboden zu stabilisieren und die Rückbildung zu unterstützen. „Dieses kleine Ding hat eine sehr große Wirkung – einfach genial. Ich bin hellauf begeistert und auch die Frauen, die Winner Flow in der Schwangerschaft als Vorbereitung auf die bevorstehende Geburt benutzen, berichten nur Positives. Ich werde die Winner Flow-Pfeife ab jetzt bei jeder Geburt einsetzen – davor, währenddessen und danach. Ich hoffe, dass wir damit langfristig sogar weniger Inkontinenzen erleben.“
Und für Familie Sordon bleibt dieser Moment unvergesslich – eine Geburt voller Mut, Unterstützung und einer überraschend wirkungsvollen kleinen Pfeife.
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