03.12.2021

Für Familien im Einsatz

Simone Bach ist seit fünf Jahren als Familienhebamme aktiv.
Familienhebamme Simone Bach
Familienhebamme Simone Bach

„Als Familienhebamme unterstütze ich Familien in belastenden Lebenssituationen“, sagt Simone Bach. „Mir ist es sehr wichtig, die Frauen ganz individuell in der Situation abzuholen, in der sie sich gerade befinden um sie dann bestmöglich zu unterstützen.“


Die 44-Jährige aus Saarbrücken ist seit über 20 Jahren Hebamme und selbst Mutter von zwei Kindern. Seit 2016 arbeitet sie im Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde im CaritasKlinikum Saarbrücken. Neben ihrer regulären Tätigkeit im Kreißsaal arbeitet sie seit 2017 als Familienhebamme und gehört damit zum Netzwerk ‚Frühe Hilfen – Keiner fällt durchs Netz‘. Ziel ist die Förderung der Gesunderhaltung von Mutter und Kind.


Als Familienhebamme unterstützt und begleitet Simone Bach auf eigenen Wunsch Familien und Alleinerziehende. Das Angebot ist kostenlos und soll hauptsächlich ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ vermitteln. Neben praktischen Tipps zum Thema ‚Leben mit einem Säugling‘ lotst Bach durch die zahlreichen Behandlungs- und Betreuungsangebote und falls nötig vermittelt sie weitere Hilfen.


„Es gibt schwierige Rahmenbedingungen, die sehr belastend sein können. Die Angst, den Säugling nicht richtig versorgen zu können, ein fehlender familiärer Rückhalt, eine psychische Erkrankung der (werdenden) Mutter oder finanzielle Sorgen“, so Bach. „Da jede Situation anders ist, passe ich die Betreuung individuell an. Ich helfe und unterstütze da, wo Hilfe gebraucht wird. Manchmal betreue ich Frauen schon während der Schwangerschaft, andere lerne ich erst auf der Mutter-Kind-Station kennen. Ich versuche bestehende Zukunftsängste zu nehmen, helfe, die Signale des Kindes richtig zu deuten oder berate auch gerne zum Thema ‚Erstlingsausstattung‘.“


Das Zentrum für Geburtshilfe und Frauenheilkunde unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Mustafa Deryal ist seit 2016 Kooperationspartner des Landesprogramms ‚Frühe Hilfen‘ und bietet seither zweimal wöchentlich eine Mutter-Kind-Sprechstunde an. Durch verschiedenste Angebote will das Netzwerk dem Kind einen guten Start ins Leben sichern und den Eltern Rückhalt und Sicherheit bieten. „Ich war von Anfang an begeistert und wir haben bisher ausschließlich positive Rückmeldungen bekommen“, so der Chefarzt. „Wir merken immer wieder, dass es Familien gibt, die in der Anfangszeit noch Probleme haben. Für sie kann es nur Vorteile haben, so unmittelbar und unkompliziert Unterstützung zu bekommen.“


„Ich habe über Jahre hinweg gemerkt, dass mir etwas fehlt und ich wollte den Frauen ganzheitliche Hilfe anbieten, deshalb habe ich mich 2010 entschieden, diese Zusatzausbildung zu absolvieren“, blickt Bach zurück. Zum damaligen Zeitpunkt waren die Kinder von Simone Bach noch sehr klein und sie hatte keine Zeitressourcen, um als Familienhebamme aktiv zu werden.


Das änderte sich mit ihrem Dienstantritt im CaritasKlinikum. „Dr. Deryal wusste von meiner Zusatzqualifikation und hat mich gefragt, ob ich eine Mutter-Kind-Sprechstunde als Familienhebamme anbieten möchte.“ Für Simone Bach war klar, dass sie das machen möchte. Durch die Sprechstunden kommt sie mit den Familien in Kontakt und kann den Antrag bei der Koordinierungsstelle in die Wege leiten. Für ihre Arbeit als Familienhebamme hat Simone Bach 32 Stunden pro Monat zur Verfügung. Sie hat jetzt mehr Zeit für Gespräche und kann damit auch ihre Kolleginnen auf der Mutter-Kind-Station entlasten.


Die Betreuung der Familien durch eine Familienhebamme geht bis zur Vollendung des ersten Lebensjahres. In dieser Zeit kann ein intensives und besonderes Vertrauensverhältnis aufgebaut werden. Eine Familienhebamme handelt nur auf ausdrücklichen Wunsch der Familien und unterliegt der Schweigepflicht.


„Es gibt Frauen, die nicht auf ihre eigenen Fähigkeiten vertrauen und dadurch schnell in eine Überforderung geraten. Ich bestärke sie, wieder auf ihr Bauchgefühl zu hören“, erklärt Bach. „Für mich ist es wichtig, dass ich in einem entscheidenden Lebensabschnitt des Kindes unterstützen kann. Auch finde ich es beruhigend, dass ich den Familien etwas Gutes in die Hände geben kann, damit sie selbst die Zukunft besser gestalten können. Durch die Stärkung im eigenen Tun entsteht eine bessere Bindung zum Kind und oft werden damit die Sorgen und Ängste weniger.“

CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia Rheinstraße 2, D-66113 Saarbrücken (0681) 406-0 info@caritasklinikum.de
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