18.05.2022

Er hat den Gesamtüberblick über alle Ressourcen im OP

CaritasKlinikum Saarbrücken etabliert ärztlichen OP-Manager – Thomas Schmitt bringt als Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie viel Erfahrung mit

Es gibt wohl kaum jemanden, der die Operationssäle im CaritasKlinikum Saarbrücken so gut kennt wie Thomas Schmitt. Seit 15 Jahren ist der Oberarzt für Anästhesiologie hier tätig – er weiß wo jedes Skalpell liegt und welcher Patient zu welcher Zeit in welchem Saal operiert wird. Seit Februar hat er eine neue Position inne, die dieses Fachwissen quasi zum Beruf macht: Er ist ärztlicher OP-Manager.

 

Dass der Begriff OP-Manager etwas sperrig ist, gibt Mediziner Thomas Schmitt direkt zu. „Auf den ersten Blick kann man sich schwer etwas darunter vorstellen, aber eigentlich ist es ganz einfach“, sagt er. „Es geht darum, die Prozesse im OP zu verbessern und die Zusammenarbeit aller Berufsgruppen zu regeln. Der OP ist einer der kostenintensivsten Bereiche eines Krankenhauses und eng getaktet. Das muss adäquat koordiniert werden. Es ist wichtig, dass einer den Gesamtüberblick über alle Abläufe hat und die Ressourcen Zeit, Raum, Personal und Material optimal unter einen Hut bringt.“

 

„Die Zusammenarbeit aller Berufsgruppen im OP braucht Zuverlässigkeit und geregelte Verantwortung“, erklärt die Ärztliche und Kaufmännische Direktorin des CaritasKlinikums, Margret Reiter, die Etablierung dieser neuen Verantwortlichkeit. „Wir freuen uns sehr, dass Herr Schmitt die Aufgabe übernommen hat, da er durch seine langjährigen Erfahrungen und vielseitigen Qualifizierungen bestens für die anstehenden Herausforderungen geeignet ist.“ Unterstützt wird Thomas Schmitt von den zwei OP-Koordinatoren, Michael Lischka und Francesca Raffael: „Sie sind für das operative Tagesgeschäft zuständig – sorgen also dafür, dass der richtige Patient zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist und möglichst wenig Lücken entstehen.“

 

Der OP-Manager auf der anderen Seite gibt das grundsätzliche Vorgehen vor, arbeitet auch administrativ und überwacht die Abläufe. Mittel- und langfristige strategische Planung, Controlling, Kennzahlen-Analyse und Kapazitätsplanung gehören ebenso zu seinem Aufgabengebiet wie das Qualitäts- und Risiko-Management. „Ich habe schon vor Jahren gemerkt, dass ökonomische Faktoren in der Medizin immer wichtiger werden und mich daher mit einem Masterstudium in Gesundheitsökonomie weiterqualifiziert“, sagt der Arzt.

 

Für Thomas Schmitt ist das CaritasKlinikum wie ein zweites Zuhause. „Ich wurde sogar hier geboren“, sagt der 42-Jährige und lacht. Schon als Kind war für ihn klar, dass er Arzt werden möchte, gibt er zu: „Man arbeitet mit Menschen zusammen und sieht direkt einen Heilungseffekt – das hat mich schon immer fasziniert. In der Schule habe ich mich besonders für die Naturwissenschaften interessiert und die Medizin vereint alles.“ Nach der Schule machte Thomas Schmitt seinen Zivildienst beim Roten Kreuz und eine Ausbildung zum Rettungssanitäter. Er studierte in Homburg und trat 2007 eine Assistenzarzt-Stelle im CaritasKlinikum an, machte später die Facharztausbildung und wurde Oberarzt. An freien Wochenenden fährt der passionierte Notarzt auch Dienste mit dem Rettungswagen oder ist als Veranstaltungsarzt bei großen Festen wie zum Beispiel der Emmes in Saarlouis im Einsatz. Außerdem ist Thomas Schmitt Vorsitzender der Prüfungskommission für Notfallsanitäter. Und mit 25 Prozent ist er auch weiterhin als Oberarzt für Anästhesiologie tätig, muss also den Arztberuf zum Glück nicht ganz an den Nagel hängen.

 

Und als OP-Manager steht viel an: Im Rahmen des Zukunftsprojekts soll er die Neuorganisation des Zentral-OP lenken und überwachen. Derzeit verfügt das CaritasKlinikum Saarbrücken über zehn OP-Säle und den Kreißsaal. Zu den täglich rund 60 OPs am Standort Saarbrücken kommen durch die Zusammenlegung der Standorte rund 20 OPs aus Dudweiler dazu. Auch bauliche Änderungen müssen geplant werden. „Mein vorrangiges Ziel ist es, mehr Struktur in die Abläufe zu bringen“, sagt Thomas Schmitt bestimmt. „Dazu will ich das OP-Statut wieder mehr mit Leben füllen. Das ist quasi unsere Geschäftsordnung, die vorgibt, wie zum Beispiel mit Verzögerungen umzugehen ist. Als Auftrag für das erste Jahr als OP-Manager habe ich mir gesetzt, dieses Statut ausführlich zu analysieren, zu aktualisieren und dann auch konsequent umzusetzen. Ich glaube da steckt noch viel Potenzial.“

 

Seit Februar ist Thomas Schmitt in seiner neuen Position tätig – und hat bereits viel positives Feedback von den Kollegen erhalten. „Die Abläufe werden flüssiger und die Mitarbeiter-Zufriedenheit steigt. Das ist ein wichtiger Aspekt, denn trotz eines oft schwer planbaren Krankenhausalltags möchte man den Mitarbeitern einen weitestgehend geregelten Tagesbetrieb ermöglichen.“

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