„Arzneimitteltherapiesicherheit – das ist für uns in der Apotheke das wichtigste Stichwort“, betont Anja Eisermann, Leiterin der zentralen Apotheke im CaritasKlinikum Saarbrücken. „Wir haben ein digitales Medikamenten-Managementsystem im Einsatz, das den Medikationsprozess von der Datenanlage über die Verordnung bis zur Dokumentation umfasst. Durch die Anzeige von Wechselwirkungen, Redundanzen, Dosierungshinweisen und Kontraindikationen wird die ärztliche Entscheidung maßgeblich unterstützt.“
Das CaritasKlinikum geht mit der digitalen Patientenakte seit zwei Jahren einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung. Mit der mobilen Visite werden sämtliche Patientendaten, Vitalwerte und Medikationsverordnungen digital erfasst und stehen allen an der Therapie Beteiligten zu jedem Zeitpunkt auf allen Endgeräten zur Verfügung.
Im CaritasKlinikum wird das Programm Orbis Medication genutzt, das die patientenbezogene Verabreichung durch das Pflegepersonal dokumentiert und die Apotheke im Medikamenten-Management unterstützt. „Allerdings geht es nicht ohne menschlichen Sach- und Fachverstand“, betont Anja Eisermann. Daher beinhaltet die Umsetzung auch die Einrichtung eines Pharmazeutischen Arbeitsplatzes, der die Anforderungen der Ärzte zunächst auf Plausibilität prüft. „Die Informationen aus der Datenbank werden dann mit dem medizinisch-pharmazeutischen Sachverstand ergänzt und gefiltert. Wir stehen den Ärzten in Bezug auf Wechselwirkungen und Nebenwirkungen unterstützend und beratend zur Seite.“
In den letzten Jahren wurde die Apotheke umgestellt – weg vom Fertig-Arzneimittelnamen hin zur Wirkstoff-Basis. „Wir haben über 1800 Präparate qualifiziert und mit den jeweiligen Merkmalen sowie Hintergrund- und Wirkstoff-Informationen ausgestattet. Die jeweiligen Verordnungen werden dann individuell zusammengestellt und an die jeweiligen Patientenbedürfnisse und Therapieentscheidungen der Ärzte angepasst“, so Eisermann.
Das Programm wird ergänzt mit dem Katalog von AiDKlinik. Farblich codierte Info-Icons geben die wichtigsten Hinweise zu einem Präparat, beispielsweise zur Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz, Darreichungsform, Teilbarkeit, Mörserbarkeit und Suspendierbarkeit. Auch individuelle Hinweise und Eigenherstellungen können hinterlegt werden. „In einem zusätzlichen Arzneimitteltherapiesicherheits-Check werden ausgewählte Laborparameter, wie Alter des Patienten oder Applikationszeitpunkt und Applikationsweg genutzt, um spezifische Warnungen niedrigschwellig mit einem intuitiven Farbschema und prägnanten Formulierungen zu generieren“, ergänzt Anja Eisermann. Dazu gehören Wechselwirkungswarnungen, Doppelverordnungen, Hinweise zur Dosisanpassung bei Niereninsuffizienz sowie potenziell inadäquate Medikation bei älteren Patienten.
Margret Reiter, Ärztliche und Kaufmännische Direktorin des CaritasKlinikums Saarbrücken, resümiert: „Das Gesundheitswesen wird in den nächsten Jahren spürbar digitaler werden. Bei uns im Krankenhaus steht die Patientensicherheit zu jedem Zeitpunkt im Mittelpunkt. Die Digitalisierung kann hier als zentrales Thema für die Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten.“
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