Familie und Beruf zu vereinbaren ist für viele Frauen nicht einfach. Mirjam Schmidt schafft den täglichen Spagat und arbeitet in Teilzeit im Qualitätsmanagement des CaritasKlinikums. Doch das war nicht immer so. Früher war die 37-Jährige Vollzeit in der Automobilindustrie tätig – doch nach der Geburt ihrer beiden Kinder war für die Ingenieurin klar: Sie möchte ihre Stunden reduzieren. Als ihre Tochter – das jüngere der zwei Kinder – ein halbes Jahr alt war, sah sie die ausgeschriebene Stelle im CaritasKlinikum. Zwar in Vollzeit, „aber ich habe mich trotzdem beworben“, erzählt Mirjam Schmidt und lächelt. Und obwohl sie von vorneherein deutlich gemacht hat, dass sie nur in Teilzeit arbeiten möchte, hat sie die Stelle bekommen und verstärkt das Team seit Oktober 2019. „Damals hatte ich noch gar keinen Kitaplatz und habe erstmal mit einem geringen Stellenanteil angefangen“, erzählt sie rückblickend. „In den letzten Jahren habe ich sukzessive auf 27 Stunden aufgestockt.“
Mirjam Schmidt arbeitet an vier Tagen in der Woche. „Ich bin dankbar für die Unterstützung durch meinen Arbeitgeber, so dass ich mir meine Stunden recht frei einteilen kann. Die Gleitzeit kommt mir zusätzlich sehr entgegen“, sagt die Ludweilerin. Dr.-Ing. Bettina Hahne, Leiterin des Qualitätsmanagements im CaritasKlinikum, ergänzt: „Bei einer Stellenbesetzung ist uns nicht nur die Arbeitszeit an sich wichtig, sondern vielmehr auch die Qualifikation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Da sind Kompromisse angezeigt und wir sind froh, Mirjam Schmidt in unserem Team zu haben.“ Allen Beteiligten ist auch bewusst, dass flexible Arbeitszeiten in der Verwaltung grundsätzlich einfacher umzusetzen sind als zum Beispiel im ärztlichen und pflegerischen Schichtdienst. „Andere Berufsgruppen haben es wesentlich schwerer – da habe ich sehr viel Glück“, sagt Mirjam Schmidt.
Mit ihrem Mann wechselt sich Mirjam Schmidt ab, wer die Kinder in die Kita bringt. Und sie hat zusätzlich Glück, noch beide Großeltern zur Unterstützung zu haben. „Sie holen die Kinder jeweils einmal pro Woche ab. Dann kann ich auch mal länger arbeiten.“ So ergeben sich auch mal freie Tage, an denen andere Dinge erledigt werden können. „Das ist ein ständiger Spagat, aber man macht einfach so viel wie man schafft“, sagt Mirjam Schmidt. „Es klappt ganz gut, Beruf und Familie zu vereinbaren, da ich den entsprechenden Support habe. Denn die Arbeit erfüllt mich und ich möchte sie nicht missen.“
Ob sie sich vorstellen könnte, irgendwann nochmal Vollzeit zu arbeiten, kann Mirjam Schmidt im Moment noch nicht beantworten. „Mein Sohn kommt im Sommer in die Schule, das wird dann auch nochmal ein Umbruch. Die 70 Prozent sind das, was momentan verträglich geht.
Als Baustein zur Etablierung einer familienbewussten und lebensphasenorientierten Arbeitswelt hat das CaritasKlinikum Saarbrücken 2020 als bisher einziges saarländisches Krankenhaus das Zertifikat zum audit berufundfamilie erhalten. „Ziel ist es, die Mitarbeitenden im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben so gut es geht zu unterstützen“, sagt Margret Reiter, Kaufmännische und Ärztliche Direktorin des CaritasKlinikums. Dass das Thema in den verschiedenen Abteilungen des CaritasKlinikums angekommen ist, merkt auch Mirjam Schmidt. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Qualitätsmanagerin führt sie regelmäßige Audits in verschiedenen Abteilungen durch. „Es findet definitiv ein Umdenken statt und man merkt, dass das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf inzwischen überall anerkannt ist.“
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