„Einzige Krankenhaus-Bücherei weit und breit“

Knapp 1800 Bücher beherbergt die Bücherei des CaritasKlinikums Saarbrücken. „Von Krimis über Western bis hin zur leichten Lektüre und Sachbücher haben wir für jeden Geschmack etwas dabei“, erzählen Barbara Rapräger, Ursula Schneider, Gabriele Hubig und Beate Petri-Ruth. „Auch Spiele und Kinderbücher.“ Die vier Frauen betreiben ehrenamtlich die Bücherei im Untergeschoss des CaritasKlinikums am Startort Saarbrücken St. Theresia. Jeden Dienstag und Donnerstag zwischen 11:30 und 13 Uhr können sowohl Patienten als auch Mitarbeiter vorbeikommen, um sich mit Lesestoff zu versorgen.

Eine Auswahl der beliebtesten Schmöker gibt es auf dem mobilen Bücherei-Wagen, mit dem jeweils zwei Damen am Vormittag der Öffnungstage die Stationen anfahren. Mit einem Buch in jeder Hand betreten sie die Patienten-Zimmer: „Unser Ziel ist es, jedes Bett einmal pro Woche zu besuchen. Ein Buch erleichtert den Gesprächseinstieg und die erste Hürde ist bereits genommen, auch wenn vielleicht kein Interesse besteht“, berichten die Damen. „Wie viele Bücher ausgeliehen werden, schwankt mitunter sehr stark. Krimis gehen eigentlich immer. Aber auch ausländische Bücher werden nachgefragt – wir haben inzwischen acht verschiedene Sprachen, darunter russisch, türkisch und arabisch. Weil die Liegezeiten immer kürzer werden, sind auch Zeitschriften sehr beliebt.“

Wenn mal nichts Passendes auf dem Wagen ist, gehen sie auch gern nochmal runter, um für Nachschub zu sorgen: „Wir haben im Kopf einen ziemlich guten Überblick über den gesamten Bestand. Aber es gibt auch Patienten, die sich einfach nur über ein kurzes Gespräch freuen.“ Außerhalb der Öffnungszeiten ist ein Anrufbeantworter geschaltet, da können auch Wünsche aufgesprochen werden, die dann beim nächsten Rundgang berücksichtigt werden können.

Die Bücherei wurde Anfang 1990 eingerichtet und ist weit und breit die einzige Krankenhaus-Bücherei. „Viele Patienten sind ganz erstaunt, dass es sowas überhaupt bei uns gibt“, erzählen Ursula Schneider und Barbara Rapräger, die von Anfang an dabei sind.

Beate Petri-Ruth ist seit Mai neu im Team. „Ich hatte nach etwas gesucht, um mich ehrenamtlich zu engagieren. Dann habe ich gehört, dass hier jemand gesucht wird“, erzählt sie rückblickend. „Ich mag Bücher und es hat einfach gepasst. Der Umgang mit Patienten war am Anfang etwas ungewohnt, aber inzwischen läuft es ganz intuitiv. Wenn man ein Zimmer betritt, merkt man schnell, ob Interesse besteht. Ansonsten geht man auch schnell wieder – wir wollen ja nicht stören.“

In regelmäßigen Abständen treffen sich die vier Damen, um über Neuanschaffungen zu beraten. „Wir versuchen den Gesamt-Bestand immer einigermaßen konstant zu halten. Wenn wir neue Bücher anschaffen, werden andere aussortiert und zum Beispiel beim Bücherflohmarkt auf dem Klinik-Adventsmarkt verkauft. Wir haben lieber eine kleine aktuelle Auswahl, die dann auch tatsächlich gelesen wird.“

Hintergrund:
Seit 1995 findet am 24. Oktober der bundesweite Tag der Bibliotheken statt. Es geht darum, auf die große Bedeutung und vielfältigen Leistungen von Bibliotheken als Informationsvermittler, kulturelle Einrichtung und Wissensspeicher aufmerksam zu machen.