06.10.2023

6. Oktober: „Tag des Assistenzarztes“

Ein Assistenzarzt (auch als “Arzt in Weiterbildung“ bezeichnet) ist ein Arzt, der die Erlaubnis zur ärztlichen Tätigkeit erhalten hat (Approbation) und in der Regel eine Facharztausbildung absolviert. Wir stellen einige unserer Assistenzärzte näher vor.

Tobias Müller, 27 Jahre, Assistenzarzt in der Klinik für Orthopädie und Spezielle Orthopädische Chirurgie


Tobias Müller liebt Sport – und in seinem Beruf kann er Sportler betreuen und ihnen dabei helfen, nach Verletzungen wieder fit zu werden. Der 27-Jährige hat in der Klinik für Orthopädie und Spezielle Orthopädische Chirurgie am CaritasKlinikum Saarbrücken ein Aufgabengebiet gefunden, das ihm rundum zusagt.


Dabei stand für den Saarlouiser erst recht spät fest, dass er Arzt werden möchte: „In der Schule und über die Familie hatte ich eigentlich keinen Kontakt zur Medizin. Erst, als es aufs Abitur zuging, habe ich mir darüber Gedanken gemacht, aber eher in Richtung Forschung.“ Während eines Pflegepraktikums und dann auch während des Studiums am Universitätsklinikum in Homburg hat er gemerkt, dass ihn insbesondere der Patienten-Kontakt und das direkte Feedback motiviert und anspornt.


In der Klinik für Orthopädie gefällt dem 27-Jährigen die Kombination aus operativer und konservativer Therapie: „Wir entscheiden gemeinsam mit dem Patienten über die individuelle Behandlung. Viele Patienten betreuen wir über einen längeren Zeitraum und kriegen dann auch eine Rückmeldung über den Genesungsprozess. Außerdem betreuen wir viele Sportler, auch die Fußballer vom FC Saarbrücken, das ist schon was Besonderes.“


Während des Praktischen Jahres entdeckte Tobias Müller zudem auch seine Begeisterung fürs Operieren. Aktuell ist er im dritten Assistenzarzt-Jahr, in seinem Arbeitsalltag betreut und untersucht er die Patienten auf der Station, versorgt Wunden, macht in der Ambulanz die OP-Aufklärung und erledigt im OP auch schon kleinere Eingriffe. „Wir haben hier in Dudweiler ein tolles Team und eine super Betreuung. Alle nehmen sich die Zeit, uns Assistenten alles ausführlich zu erklären.“


Eine Herausforderung war für den Mediziner am Anfang der Umfang und die Bandbreite des Fachgebiets Orthopädie und Unfallchirurgie. „Gerade in der Notaufnahme bleibt nicht viel Zeit, eine fundierte Ersteinschätzung zu machen. Es ist auch ein hoher fachlicher Anspruch und man trägt viel Verantwortung“, gibt er zu bedenken. „Aber wenn man motiviert ist, ist es ein unglaublich toller, erfüllender Beruf, bei dem man viel zurückbekommt. Wenn man die Dankbarkeit der Patienten sieht, wenn sie zum Beispiel ein Stückweit Mobilität zurückerhalten, ist das ein tolles Erlebnis.“


Tobias Müller hat einen Tipp für angehende Assistenz-Ärzte: „Gerade am Anfang ist es gut, sich eine Struktur festzulegen, wie man an die Arbeit rangeht, damit man nicht den Überblick verliert, weil es sonst schnell sehr viel werden kann.“ Er selbst hat sich in seinem dritten Jahr gut eingearbeitet und ist mit seinem Spezialgebiet sehr zufrieden: „Vielleicht kann ich ja sogar auch irgendwann mal als Team-Arzt arbeiten.“


Nachdem der Hobbysportler seine gesamte Jugend frei von schwerwiegenden Verletzungen überstanden hat, hat er sich vor Kurzem beim Fußball die Schulter ausgekugelt. Zur Behandlung ging er natürlich ins CaritasKlinikum. „Ich weiß, dass ich bei meinen Kollegen in den besten Händen bin“, sagt er mit Überzeugung.

 

 

Dr. Rebecca Sahner, 30 Jahre, Assistenzärztin in der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin


Eigentlich wollte Rebecca Sahner gar nicht in die Medizin gehen – inzwischen kann sie sich keinen anderen Beruf mehr vorstellen. „Es ist absolute Leidenschaft“, sagt sie und man merkt ihr an, dass sie es genauso meint.


Die 30-jährige Saarlouiserin hatte ursprünglich in den Bereich Chemie oder Pharmazie gehen wollen, nach einem Praktikum aber schnell gemerkt: „Das ist mir zu wenig praktisch.“ Ein Einsatz in einer Arztpraxis überzeugte sie dann von der Vielseitigkeit des Arzt-Berufs. Nach dem Studium in Freiburg und Homburg kam Rebecca Sahner fürs Praktische Jahr (PJ) zurück ins Saarland und für den Einsatz in der Inneren Medizin auch ins CaritasKlinikum Saarbrücken. „Ich dachte mir: Egal, in welche Richtung man als Arzt gehen will – die Innere muss man auf jeden Fall erlebt haben. Und es hat auf Anhieb gepasst.“ 2019 fing sie dann die Facharztausbildung in der Kardiologie an: „Es ist für mich eine große intellektuelle und menschliche Herausforderung. Und obwohl es nur um ein Organ geht, ist es so unglaublich vielschichtig. Ich merke jeden Tag, dass ich Menschen helfen kann. Und wenn ich nach Hause komme, weiß ich, dass ich etwas Sinnvolles getan habe. Das ist eine unglaubliche Befriedigung. Gleichzeitig lerne ich auch noch selbst jeden Tag etwas dazu.“


Der Teamgeist im CaritasKlinikum ist für Rebecca Sahner etwas ganz Besonderes und einer der Gründe, warum sie jeden Tag gern zur Arbeit kommt: „Jeder ist für den anderen da, man hilft sich gegenseitig – von der Pforte bis zum Chefarzt. Das habe ich schon im PJ gemerkt. Und man merkt auch, dass die Ausbildung einen hohen Stellenwert hat. Die Assistenzärzte sind sehr gut ausgebildet.“ Sie selbst habe bereits früh viel selbständig arbeiten und ihre Patienten versorgen dürfen – „natürlich war am Anfang immer ein Oberarzt dabei“.


Voller Überzeugung kann Rebecca Sahner sagen: „Es war die richtige Entscheidung, in die Medizin zu gehen, und ich würde sie immer wieder treffen. Je länger ich den Beruf mache, desto mehr begeistert er mich. Es ist natürlich kein ‚normaler‘ 8-Stunden-Job, das muss sich jeder bewusstmachen, der sich für die Medizin interessiert. Man braucht Leidenschaft, denn es kann auch sehr anstrengend sein – sowohl körperlich als auch emotional. Aber wenn das Team stimmt, dann macht es einfach Spaß.“


Nach ihrer Facharztausbildung will Rebecca Sahner auf jeden Fall im CaritasKlinikum bleiben. Derzeit macht sie die Zusatzweiterbildung zum Notfallmediziner: „An der Kardiologie gefällt mir gerade das Interventionelle, dass man direkt Erfolge sieht. Ich glaube es ist sinnvoll, wenn man als Notarzt auch mal die andere Perspektive hat – die Kombination aus Akut-Behandlung und langfristiger Therapie ist extrem spannend.“

 

 

Mark Belomestnov, 27 Jahre, Assistenzarzt in der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie


„Schon seit meiner Kindheit mache ich gern etwas mit den Händen und bringe Dinge zur Perfektion – in der Medizin und insbesondere in der Gefäßchirurgie ist das ähnlich“, erzählt Mark Belomestnov. Der 27-Jährige stammt aus Russland und arbeitet seit eineinhalb als Assistenzarzt in der Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie des CaritasKlinikums Saarbrücken.


„In der Schule war mein Lieblingsfach Physik und eigentlich dachte ich immer, dass ich mal in diese Richtung gehen würde“, blickt er zurück. „Meine Eltern sind zwar beide Ärzte und ich hatte schon früh Einblicke in die Medizin, aber die Option, selbst in die Medizin zu gehen, kam mir tatsächlich erst gegen Ende der Schulzeit. Ich habe gemerkt, dass die Physik eher ein Hobby für mich ist und dass es in der Medizin so viele verschiedene Perspektiven gibt.“


Mark Belomestnov hatte während seines Studiums in seiner Heimatstadt Jekaterinburg die Gelegenheit, viele Abteilungen kennenzulernen, darunter auch die Neurochirurgie und die Kinderintensivstation. „Aber die Chirurgie hat mir am besten gefallen“, gibt er zu. „Und die endovaskulären Eingriffe haben mich von Anfang an fasziniert. Ich war überrascht, was durch Eingriffe über Gefäße möglich ist, ohne große Operationen. Es ist eine sehr filigrane Arbeit.“


Nach einer Hospitation in Friedberg bei Frankfurt wusste er: „Ich will in Deutschland arbeiten.“ Gemeinsam mit seiner Frau, die auch Medizin studierte, fanden sie Möglichkeiten, ihre Ausbildungen im Saarland fortzusetzen und so kam der junge Mediziner Anfang 2022 ins CaritasKlinikum Saarbrücken. „Am Anfang hatte ich ein bisschen Angst, wie das Team mich aufnimmt und mein deutsch war ja auch noch nicht perfekt“, erinnert er sich. „Aber die Kollegen waren so hilfsbereit und haben mich toll unterstützt – dafür bin ich sehr dankbar.“


Neben der „normalen Stationsarbeit“, die auch Dokumentation und Primär-Untersuchungen beinhaltet, darf der 27-Jährige bereits kleinere Eingriffe eigenständig durchführen, wie zum Beispiel Wundrevisionen, Dialysekathetersanlagen oder die Entfernung von Zehen oder Fingern Aufgrund von Durchblutungsstörungen. „Schon in den ersten Monaten habe ich im Operationssaal gesehen, welche besondere Atmosphäre hier herrscht, welch große Verantwortung die Ärzte tragen und wie wichtig die Liebe zum Detail und zum Perfektionismus sind. Das hat mir imponiert. Jeder Tag bringt etwas Neues und man lernt immer zu“, erzählt er begeistert.


Angehenden Ärzten empfiehlt er, sich schon während des Studiums ein Spezialgebiet zu suchen und sich einzuarbeiten, um die Assistenzarztzeit voll auskosten zu können. „Die Medizin bietet so viele Richtungen und Möglichkeiten, da ist eigentlich für Jeden etwas dabei.“


Im Saarland fühlen er und seine Frau sich sehr wohl: „Mir gefällt das Leben hier und die Atmosphäre im Krankenhaus. Wir haben hier alles, was wir brauchen. Ich möchte auch in Zukunft in Deutschland bleiben und arbeiten.“

 

 

Dr. med. Univ. Debrecen Aliz Drótos-Lundström, 37 Jahre, Assistenzärztin in der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Notfallmedizin


Als Aliz Drótos-Lundström ein Kind war, hat sie ihre Kuscheltiere untersucht und dabei das Interesse an der Medizin entwickelt. Heute – 30 Jahre später – steht sie kurz davor, ihre Facharztausbildung abzuschließen. Die Ungarin studierte in Debrecen und lernte dort ihren jetzigen Mann kennen, ebenfalls ein Mediziner. Seine saarländischen Wurzeln zogen das Paar vor zehn Jahren zurück und führten Aliz Drótos-Lundström ins CaritasKlinikum Saarbrücken. „Mir gefällt, dass es ein großes Krankenhaus mit einem breiten Arbeitsspektrum ist“, erzählt die 37-Jährige. „Und schon bei der ersten Hospitation habe ich gemerkt, dass es ein tolles Team ist.“


Die erste Zeit im Saarland war eine große Herausforderung: „Alles war neu und dann kam noch die Sprach-Barriere dazu. Aber inzwischen fühle ich mich sehr wohl.“ Während des Praktischen Jahres (PJ) entdeckte Aliz Drótos-Lundström ihre Begeisterung für die Anästhesie und Intensivmedizin. „Auch hier ist das Spektrum unheimlich breit. Es geht nicht nur ums Narkotisieren, sondern wir kümmern uns auch um intensivpflichtige Patienten und stehen bei Notfällen rund um die Uhr zur Verfügung.“ Eine besondere Herausforderung stellt für sie die Arbeit mit Kindern dar: „Das ist selbst für erfahrene Ärzte nicht immer leicht.“


Derzeit sammelt die Medizinerin zusätzlich auch Fahrten für den Notarzt-Schein. Ein besonderer Aspekt sei für sie die sehr manuelle Arbeit: „Da lautet das Motto: Übung macht den Meister, egal ob bei Regionalanästhesien oder Intubationen. Zusätzlich darf aber die Theorie im Hintergrund nicht fehlen, um für jeden Patienten die individuelle Narkoseform festzulegen – so schonend und schmerzfrei wie möglich. Das braucht jede Menge Erfahrung und Wissen.“


Seit dem Beginn ihrer Assistenzarzt-Zeit hat Aliz Drótos-Lundström zwei Kinder bekommen und arbeitet derzeit in Teilzeit. „Wenn beide Elternteile berufstätig sind und alle ihre individuellen Hobbies haben, ist es schon eine Herausforderung, alles unter einen Hut zu kriegen“, sagt die Ungarin. „Da muss man fit und fokussiert sein.“


Aliz Drótos-Lundström steht kurz vor dem Ende ihrer Facharztausbildung und blickt gerne auf die Zeit zurück. Angehenden Medizinern rät sie, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, alle Fortbildungsmöglichkeiten auszukosten und Spaß an der Arbeit zu haben. „Wir können kranken Menschen helfen, wieder fit zu werden. Die Zeit, die wir schenken, und wenn es nur ein paar zusätzliche Monate oder Jahre sind, ist sehr viel wert. Der Arzt-Beruf ist einfach unglaublich schön.“

CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia Rheinstraße 2, D-66113 Saarbrücken (0681) 406-0 info@caritasklinikum.de
CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler Klosterstraße 14, D-66125 Saarbrücken-Dudweiler (06897) 799-0 info@caritasklinikum.de

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