22.04.2016

Was richten Rauschmittel mit Körper und Seele an?

Sag’ NEIN!!! Zu Alkohol, Drogen & Zigaretten!!! 120 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 der Saarbrücker Marienschule waren zu Gast am Präventionstag im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia.

Sag’ NEIN!!! Zu Alkohol, Drogen & Zigaretten!!! 120 Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 7 der Saarbrücker Marienschule waren zu Gast am Präventionstag im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia.

 

Was als Amüsement beginnt ist giftig und birgt Suchtpotential. Der jeweilige Missbrauch von Tabak wie auch von Alkohol für sich ist schon stark gefährdend – zusammen potenziert sich die Gefahr und führt in eine Abwärtsspirale für Körper und Seele.

 

Da stehen Herzinfarkt, Gefäßverengungen, Schlaganfall, Thrombosen oder Impotenz vor der Tür - und damit ist die Palette der Krankheiten durch Rauchen und Alkoholmissbrauch noch längst nicht erschöpft. Denn zu denen, die das Herz-Kreislaufsystem schädigen kommen die krebserregenden dazu. Die häufigsten sind Tumore der Lunge, der Blase, des Magen-Darmtrakts und der Speiseröhre. Leberkrebs und viele Tumore im Kopf-Hals-Bereich gehen ebenfalls aufs Konto Rauchen / Alkoholmissbrauch.

 

„Fast 20 Millionen Menschen in Deutschland rauchen, davon würden 70 Prozent gerne aufhören – gerade mal 10 Prozent schaffen es tatsächlich“, damit verdeutlicht Diplompsychologin Teresa Neubauer, wie wichtig es ist, gar nicht erst anzufangen.

 

„Nikotin wirkt über das Zentralnervensystem, wie eine Art Belohnung und führt schnell zur Sucht“ erklärt Neubauer. Interaktiv mit der Schülergruppe sind die Gründe für oder gegen den Griff zur Zigarette schnell benannt: Gruppenzwang, Image, cool sein, sich erwachsen fühlen, sind die wenigen und dürftigen Gründe pro Rauchen. Dagegen sprechen nicht nur die bereits benannten Krankheiten, die Schülerinnen und Schüler benennen weitere Argumente, wie zum Beispiel der schlechte Geruch, die Sucht nach der nächsten Zigarette, die schlechte Haut durch Nikotin. Das Fazit aller lautet „wer nicht raucht, ist freier, gesünder, attraktiver, hat mehr Geld zur Verfügung und ist obendrein noch Vorbild“.

 

Alkoholmissbrauch führt zur Hirnschädigung

 

Wie schnell aus dem Schwips ein Vollrausch wird und wieviel Alkohol in welchem Getränk steckt, war ein Ausschnitt des Vortrags von Oberarzt Dr. Christian Stodden. Auch dass Frauen schneller hohe Promillewerte erreichen als Männer war der Schülergruppe neu. Betrunken sei man schnell – der Abbau von Alkohol dauere aber deutlich länger: „pro Stunde nur 0,1 bis 0,15 Promille kann der Körper abbauen, deshalb besteht am nächsten Morgen oft noch ein Restalkohol - Spiegel“, macht Stodden deutlich. Das Gläschen Wein, ein Alcopop, ein Bier – eine geringe Menge Alkohol, gelte als entspannend und werde oft konsumiert um Hemmungen oder Schüchternheit loszuwerden. Bei deutlich mehr kommt es zum Kontrollverlust bis hin zur Bewusstlosigkeit. Und regelmäßiger Alkoholkonsum führe ebenfalls in die Abhängigkeit, so Stodden. Statt Entspannung und Lustigsein kommt es zu Leid, zu Beschämung, zur Hirnschädigung, zur Leberzirrhose und weiteren Krankheiten, wie auch des Herz-Kreislaufsystems und Krebserkrankungen. Besonders traurig seien die Folgen von Alkoholmissbrauch während der Schwangerschaft auf das Baby.

 

Tumorerkrankungen bedürfen meist der Chemotherapie – neue Substanzen zerstören Tumorzellen zielgerichtet

 

„Nur eine Zigarette am Tag steigert das Lungenkrebsrisiko um vier Prozent“ konstatiert Dr. Oliver Schmah. In den letzten 50 Jahren sei eine Zunahme von Lungenkrebs um 250 Prozent zu verzeichnen, so der Onkologe. „Die giftigen Substanzen im Tabak haben Einfluss auf unser Erbgut, sie führen zu Zellveränderungen“, beschreibt Schmah den Beginn des Tumorwachstums. Ganz fatal sei die Kombination von Alkohol und Tabak: „Die Risikosteigerung bei gleichzeitigem Nikotin- wie Alkoholmissbrauch ist überproportional“ erklärt er kategorisch. Hier seien Tür und Tor geöffnet für Mund-Rachen- und Speiseröhrenkrebs, Magen-, Darm-, Leber- und sogar Brustkrebs. Im Workshop vermittelt Schmah der Schülergruppe einen Einblick in moderne Krebsbehandlung. „Für jeden Patienten wird individuell ein Therapieplan zusammengestellt, zu dem auch die Chemotherapie gehört“, dazu komme fallweise OP, Strahlentherapie. Und all das münde in das Therapieziel. Trotz aller medizinischer Fortschritte, sei das Ausmaß an Nebenwirkungen oft sehr belastend.

 

Bilder sagen mehr als Worte

 

Alexandra Kowalczyk, Ärztin der Klinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde befasst sich im Workshop mit Tumoren im Kopf-Hals-Bereich. Welche es da gibt, ist schon bestürzend genug: Bösartige Tumoren der Mundhöhle, des Mundrachens, des Kehlkopfs, des Nasenrachens, der inneren Nase und der Nasennebenhöhlen, des Ohres, Tumoren der Gesichts- und Halshaut und bösartige Tumoren ausgehend von den Speicheldrüsen.

 

Alexandra Kowalczyk konfrontiert die Schüler mit drastischen Bildern diverser Tumore – allen voran der Kehlkopfkrebs. „Größter Risikofaktor ist auch hier das Rauchen, bei Mundhöhlen- und Rachenkrebs eher übermäßiger Alkoholkonsum“, berichtet die junge Ärztin. Allerdings betont auch sie, die Kombination von beidem potenziere die Gefahr.

 

Die Konsequenz aus dem Vorträgen und Workshops gab Dr. Schmah den Schülerinnen und Schülern der Marienschule mit auf den Weg: „Die Risiken immer bedenken! Was wir jetzt tun, hat Einfluss auf unser weiteres Leben.“

 

Foto: L. Klauser, Fotolia

CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia Rheinstraße 2, D-66113 Saarbrücken (0681) 406-0 info@caritasklinikum.de
CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler Klosterstraße 14, D-66125 Saarbrücken-Dudweiler (06897) 799-0 info@caritasklinikum.de

UNSERE SOZIALEN MEDIEN