08.04.2015

„Sie sind ein Teil der Familie“

Am CaritasKlinikum Saarbrücken begleiten Beleghebammen die Geburt ganz individuell – ab Sommer am Standort St. Theresia

Am CaritasKlinikum Saarbrücken begleiten Beleghebammen die Geburt ganz individuell – ab Sommer am Standort St. Theresia

 

Für Tanja Reimann aus St. Ingbert war es eigentlich schon gleich klar: Wenn ich schwanger bin, soll mich eine freiberufliche Hebamme bei der Geburt begleiten. „Für mich war es wichtig, dass ich in dieser Ausnahmesituation jemanden an meiner Seite habe, der mich kennt und zu dem ich Vertrauen habe. Und dass diese Person von Beginn an bei mir ist, bis zum Schluss bleibt und nicht aufgrund eines einzuhaltenden Dienstplan wechseln muss, weil die Schicht zu Ende ist.“


Dass ihre Wahl auf die Beleghebammen Birgit Schattle-Krächan und Gaby Lauer von der Hebammenpraxis Ringelblume in St. Ingbert fiel, hat einleuchtende Gründe: „Meine Mutter hat schon hier entbunden und eine Freundin von mir auch. Und da ich aus St. Ingbert komme, habe ich gar nicht groß weitergesucht“, erzählt Tanja Reimann. Schön früh in ihrer Schwangerschaft vereinbarte sie einen Gesprächstermin und war froh, dass die beiden Hebammen ihr auch während ihrer Schwangerschaft mit Rat und Tat zur Seite standen. „Da zwickt es mal hier oder da – oder man hat plötzlich ein komisches Gefühl… dann ist es toll, wenn man eine erfahrene, fachlich versierte Ansprechpartnerin hat, die man einfach anrufen kann. Die kann einen dann auch schnell wieder runterholen, wenn man sich in irgendwas reingesteigert hat.“ Auch zu den Geburtsvorstellungen in die Klinik begleiten freiberufliche Hebammen ihre werdenden Mütter, vermitteln und erklären, falls es nötig sein sollte. „Man darf einfach alles fragen“, meint Tanja Reimann und lacht.


Als die Wehen dann anfingen, trafen sich Hebamme und werdende Mutter im Kreißsaal. „Es war für mich so ein gutes Gefühl, zu wissen, dass sie meine Ängste kennt, dass sie weiß, was ich will und was ich nicht will. In dem Moment, in dem sie in den Kreißsaal kam, bin ich ganz ruhig geworden“, erzählt Tanja Reimann. Ihr erstes Kind, der inzwischen 3 ½ Jahre alte Simon, kam als Sternengucker auf die Welt und es stand kurzzeitig ein Kaiserschnitt im Raum. „Ich war ganz ruhig. Ich wusste, die Brigit ist dabei und ich kann ihr vertrauen, dass sie die richtige Entscheidung trifft.“


„Dass wir uns Zeit nehmen für eine schwangere Frau, die 1:1-Betreuung, die Ruhe unter der Geburt – das ist das, was wir als freie Hebammen uns und den Frauen gönnen“, sagt Birgit Schattle-Krächan. „Leider ist es oft so, dass die Hebammen, die beispielsweise beim Frauenarzt arbeiten, wenig Zeit haben, um die Frauen wirklich kennen zu lernen. Freie Hebammen betreuen sie und ihre Familien oft rund ein Jahr lang, manchmal sogar anderthalb.“


Auch nach der Geburt also stehen die freien Hebammen Müttern und Kindern noch eine Zeit lang zur Seite – bei Fragen, beim Stillen oder bei der Rückbildungsgymnastik. „Es gibt Familien, da haben wir fast die ganze Familie entbunden“, erzählt Birgit Schattle-Krächan und lacht. „Das ist dann witzig, wenn wir eine Mutter mit einem Neugeborenen besuchen und am Tisch sitzen lauter Menschen, die wir bei der Geburt begleitet oder denen wir auf die Welt geholfen haben.“


So ähnlich ist es ja auch bei Tanja Reimann – fast schon unnötig zu ergänzen, dass auch Töchterchen Frida, sechseinhalb Monate alt, mit Hilfe von Beleghebamme Gaby Lauer auf die Welt kam. Wie sollte es auch anders sein, denn, so bringt es Tanja Reimann auf den Punkt: „Die Hebammen sind in dieser Zeit wirklich ein Teil der Familie.“


INFO:

Das CaritasKlinikum Saarbrücken wird die Fachgebiete Frauenheilkunde und Geburtshilfe im Sommer 2015 an einem Standort zusammenführen, und zwar am Standort St. Theresia. Die cts setzt damit eine Maßnahme um, die so bereits im Krankenhausplan für das Saarland vorgesehen ist.


„Für werdende Mütter, die eine Geburt am Standort St. Josef geplant haben, ändert sich dadurch zunächst einmal gar nichts. Sie können nach wie vor unsere Dienste in der traditionellen, sanften Geburt in Anspruch nehmen und sich von Beleghebammen ganz individuell durch Ihre Geburt begleiten lassen. Die Qualitätsstandards einer Geburtsklinik in St. Josef sind selbstverständlich jederzeit gewährleistet“, sagt Chefarzt Dr. Mustafa Deryal.


Mitte 2015 wird die Geburtshilfe des Krankenhauses St. Josef an den Standort St. Theresia umziehen. Dort wird das renommierte Angebot der traditionellen sanften Geburt mit Beleghebammen durch den dort bereits vorhandenen perinatalen Schwerpunkt ergänzt und abgerundet. Dieses hält Intensivmediziner für Neugeborene vor und wird in Kooperation und unter Verantwortung der Fachärzte des Uniklinikums Homburg betrieben.


Es wird kurzfristig am Standort St. Theresia einen Umbau geben, der sowohl die Kapazitäten für die Kreißsäle, Wehenzimmer als auch die Patientenzimmer deutlich ausweiten und modernisiert. Dies geschieht in einem gesonderten Bereich, so dass werdende Mütter, die am Standort St. Theresia entbinden, dadurch nicht beeinträchtigt werden. Damit sind werdende Mütter und ihr Neugeborenes bestens versorgt.

 

(Bild: Renate Iffland)

 


 

 

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