10.07.2017

Krebsbehandlung nach neuestem Stand der Wissenschaft

Die Behandlung der Nebenwirkungen von Medikamenten in der Krebstherapie stand im Mittelpunkt des Onkologischen Patiententages am CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia.

Das Thema Chemotherapie ist in der Onkologie ein schwieriges Thema, da es auf Seiten der Betroffenen oft mit Bedenken, Vorurteilen und Ängsten behaftet ist. Das wurde beim Onkologischen Patiententag am CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia deutlich. „Nebenwirkungen wie Übelkeit, Fieber und Erbrechen sind unangenehm und belasten die Patienten“, erklärte Dr. med. Oliver Schmah, Koordinator des Onkologischen Zentrums und Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie. In seinem Vortrag erläuterte er die Formen der Übelkeit und warum es zu Übelkeit und Erbrechen kommen kann.  

 

Laut dem Mediziner erkennt der menschliche Organismus die zur Chemotherapie eingesetzten Medikamente als vermeintliche Giftstoffe und versucht sie durch Erbrechen wieder auszuscheiden. Inzwischen gäbe es jedoch vielfältige Medikamente, entscheidend sei eine rechtzeitige Gabe vor der Therapie. Er warnte davor, die Übelkeit heldenhaft zu ertragen, denn sonst sei es möglich, dass sich eine „erlernte Übelkeit“ entwickeln könne. Neben einer medizinischen Behandlung könne der Patient auch selbst dazu beitragen, die Nebenwirkungen einzuschränken. Eine richtige Ernährungsweise, Ablenkungen und Entspannungstechniken können die Lebensqualität der Betroffenen steigern und Zeit für schöne Dinge einräumen. „Ein ängstlicher Patient leidet mehr. Ängste und Sorgen beeinflussen die Therapie negativ“, so Oliver Schmah. „Ein Schmerztagebuch kann dem Therapeuten für einen individuellen Therapieansatz helfen“.  Sinnvoll ist die Dokumentation in einem „Symptomtagebuch“, dies kann im Rahmen eines Schmerztagebuchs wichtige Hinweise auf Ursachen für Übelkeit und Erbrechen liefern.

 

Auch auf die Bedeutung regelmäßiger Kontrolluntersuchungen wies Schmah detailliert hin. In seinem anschließendem Vortrag über Blutbildveränderungen erklärte er anschaulich, was die Blutzellen verraten, was ein Blutbild aussagt und was bei den Blutwerten zu beachten ist: „Blutbildveränderungen treten nach einer Chemotherapie immer zeitverzögert auf. Deshalb kontrollieren die Fachärzte das Blut in regelmäßigen Abständen. Wenn es zu einer Verminderung dieser Blutbestandteile kommt, steigt die Infektionsgefahr.“ Schmah appellierte, in kritischen Fällen sofort zum Telefon zu greifen und sich mit den behandelnden Ärzten in Verbindung zu setzen.

 

Über das Fatigue-Syndrom sprach Prof. Dr. med. Michael Clemens, Leiter des Onkologischen Zentrums und Chefarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie. Auch „chronisches Erschöpfungs Syndrom“ genannt, bezeichnet das Fatigue-Syndrom ein Gefühl von anhaltender Müdigkeit, Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Das Fatigue-Syndrom ist eine Begleiterscheinung von Krebserkrankungen und beeinträchtigt das Leben der Betroffenen  nachhaltig. Eine Krebsdiagnose und –therapie können Stress, Ängste, Depressionen und Schlafstörungen auslösen. Um mit den Auswirkungen besser umgehen zu können, empfiehlt Michael Clemens unter anderem einen strukturierten Tagesablauf und eine angemessene Verteilung der Kräfte. „Ungelöste Probleme unterstützen das Syndrom enorm“, berichtete er weiter.

 

Wie künftig Krebsbehandlungen aussehen könnten und auf welche Therapien verzichtet werden kann, dazu referierte Dr. med. Mustafa Deryal , Leiter des Brustzentrums sowie Gynäkologischen Krebszentrums. „Die Krebsforschung schreitet kontinuierlich fort, mit Mut machenden Erkenntnissen und Studien“, so Deryal.  Er berichtete über die Art und Wirksamkeit angewandter Behandlungsverfahren und aktuelle Forschungsergebnisse bei Brust- und Eierstockkrebs.

 

Die Diagnostik und Behandlung von Krebserkrankungen erfordern eine hohe Spezialisierung der Beteiligten und zugleich eine enge, nahtlose Zusammenarbeit. Das CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia verfügt mit seinem Onkologischen Zentrum über nahezu alle diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der heutigen Krebsmedizin. „Wir bevorzugen eine individuelle, maßgeschneiderte Behandlung für jeden  einzelnen Patienten. Mit einer abgestimmten Therapie können heutzutage viele Krebsarten gut behandelt werden“, sagte Prof. Dr. med. Michael Clemens. Unter einem Dach wird dem Patienten eine umfassende, ganzheitliche und langfristige Behandlung geboten. Stationäre und ambulante Versorgung kooperieren eng miteinander und ermöglichen so interdisziplinäre Behandlungskonzepte.

 

„Die neuen Erkenntnisse haben uns gezeigt, dass wir ohne Studien nicht auskommen“, schlussfolgerte Michael Clemens und erklärte abschließend, wie wichtig es sei, dass sich Patienten freiwillig anschließen, um weitere Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.

 

Text und Foto: Silke Frank

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